Freitag 15.06.12, 17:06 Uhr

Ferienpass und Schießübungen


In einer Pressemitteilung wirbt die Soziale Liste für den Ferienpass als für viele Kinder kostenloses Angebot und kritisiert, dass das Programm allerdings erneut auch Kinder zum Umgang mit Waffen verleitet: »Auch in diesem Jahr können Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren aus Familien mit geringem Einkommen kostenlose Ferienpässe erhalten, darauf weist Nuray Boyraz, Ratsfrau der Soziale Liste hin. Der Ferienpass berechtigt unter anderem zum kostenlosen Eintritt in das Bergbaumuseum und das Planetarium. Neben dem Besuch von vielen Veranstaltungen und Angeboten in Jugendfreizeithäusern und anderen Einrichtungen ist vor allem das kostenlose Baden und Schwimmen in einem der Bochumer Bäder mit dem Ferienpass möglich. In diesem Jahr werden „nur Ferienpässe die mit Lichtbild versehen sind und in denen der Name sowie das Alter des Ferienpassinhabers eingetragen ist, an den Kassen der städtischen Bäder akzeptiert.“
Der Ferienpass kostet 10 Euro. Von diesen Kosten befreit, so die Soziale Liste Bochum, sind BezieherInnen von SGB II, nach dem Asylbewerberleistungsgesetz, dem Kinder- und Jugendhilfegesetz oder dem Bundesversorgungsgesetz. Ebenso Kinder und Jugendliche die Leistungen nach SGB XII (Sozialhilfe) bekommen.
Zum Bezug des kostenlosen Ferienpasses ist die Vorlage eines gültigen Bochum-Passes (Vergünstigungsausweis) oder ein entsprechender gültiger Bescheid der Sozialbehörde (z. B. aktueller ALG II Bescheid) als Nachweis notwendig.
Die Soziale Liste rät: Wenn noch nicht geschehen, gleich den Bochum-Pass mit beantragen bzw. erneuern lassen!
Die Ferienpässe sind in den Bürgerbüros, bei den Kinder- und Jugendfreizeithäusern, den Kassen der städtischen Bäder und im Tierpark erhältlich. Hier gibt es auch die umfangreiche kostenfreie Broschüre „Ferienpass 2012“ mit dem kompletten Programm.
Im Jahr 2011 wurden „nur“ 8.901 Ferienpässe (2010 waren es 13.615) in der Gesamtstadt ausgegeben, 3.862 davon kostenlos. „Das ‚schlechte Ergebnis’ des letzten Jahres erklärt sich aus dem ausgesprochen schlechten, verregneten Sommer“, so Herr Oehmig vom Jugendamt.
Erneute Kritik übt das kommunale Wahlbündnis an den „Schießangeboten im Ferienpass“. „Kinder praktisch spielerisch an den Umgang mit Waffen heranzuführen, ist pädagogisch unverantwortlich“, so Nuray Boyraz, Ratsfrau der Sozialen Liste. „Es sollte mehr in Sachen Gewaltprävention, Antiaggressionstraining und konsequenter Friedenserziehung getan werden.“«