Dienstag 12.06.12, 10:10 Uhr

Medizinische Versorgung von Flüchtlingen


Am Samstag, den 16. Juni findet von 11.00 bis 15.30 Uhr in der Christuskirche eine Veranstaltung der Kommunalpolitischen Forums NRW der Linkspartei statt. Das Thema: Medizinische Versorgung von Flüchtlingen – Was können wir tun? ReferentInnen sind Michael Sprünken, Geschäftsführer der kommunalen Gesundheitskonferenz Bochum; Benjamin Hoff, ehemaliger Staatssekretär für Gesundheit, Umwelt und Verbraucherschutz im Senat von Berlin, Partei Die Linke; Vertreter/in der medizinischen Flüchtlingshilfe Bochum (N.N.); Heinz Drucks, Vorstand Flüchtlingsrat NRW In der Einladung heißt es: Menschen mit ungesichertem Aufenthaltsstatus haben in der Bundesrepublik keinen gleichberechtigten Zugang zur medizinischen Versorgung. Jeder Besuch eines Arztes kann für sie das Damoklesschwert der Abschiebung bedeuten. Vor dem Arztbesuch steht der Weg zum Sozialamt. Und dieses muss sog. „Illegale“ melden.
Dabei haben viele der Flüchtlinge, die nach Deutschland kommen, vielschichtige psychosoziale und medizinische Probleme, die oftmals mit traumatischen Erlebnissen im Herkunftsland in Zusammenhang stehen. Um sich gegen dieses ungerechte und diskriminierende System zu stellen, hat sich im Jahr 1997 in Bochum die Medizinische Flüchtlingshilfe Bochum gegründet. Sie stellt u.a. medizinische Versorgung für Illegalisierte durch ein breites Netzwerk niedergelassener Ärzte, die sich bereit erklärt haben, Flüchtlinge kostenlos und anonym zu behandeln. Doch das ersetzt keine gesicherte gesundheitliche Versorgung!
Mittlerweile ist aber in der Politik und Verwaltung eine höhere Sensibilität vorhanden. So sollte in Bochum eine Arbeitsgruppe gebildet werden, die versucht, rechtssichere Lösungen – wie z.B. den anonymen Krankenschein zu erarbeiten. Leider ist dieses Vorhaben aufgrund der unklaren Rechtslage gescheitert. Auf unserer Veranstaltung wollen wir nicht nur eine Bestandsaufnahme machen, sondern auch versuchen Lösungsmöglichkeiten zu entwickeln.