Samstag 10.12.11, 21:21 Uhr

Erfolgreiche Anti-Nazi-Demo in Bochum


Am Samstag, 10. Dezember haben etwa 600 Bochumer BürgerInnen bei der Kundgebung auf dem Rathausvorplatz eindrucksvoll „Flagge gezeigt“ gegen rechten Mordterror. Die VeranstalterInnen, ein breites Bochumer Bündnis aus vielen demokratischen Organisationen, Parteien und Einzelpersonen, zogen ein durchweg positives Fazit: „Wir sind froh, dass wir auch in Bochum zu den Vorfällen rund um die Mordserie der neonazistischen Terrorgruppe NSU so viele Menschen mobilisieren konnten. Die Kundgebung in Bochum reiht sich ein in viele weitere Demonstrationen, die zu diesem Thema am Tag der Menschenrechte in der gesamten Bundesrepublik stattgefunden haben – sei es in Berlin, Kassel, Greifswald oder Hamburg.
Nach einer Schweigeminute für die Opfer und Angehörigen der Morde mit rechtem Hintergrund folgten acht kurze Redebeiträge. Eine Solidaritätsadresse der Beschäftigten von Opel, die an diesem Morgen eine Betriebsversammlung abgehalten hatten, wurde mit viel Applaus begrüßt.
Die Schwerpunkte der Reden von VertreterInnen verschiedener Organisationen beleuchteten das Problem des Neofaschismus von vielen Seiten: Verbot der NPD, die Rolle des Verfassungsschutzes und der V-Leute, Rassismus in und aus der Mitte der Bevölkerung, der Unsinn der Extremismustheorie, das Unterschätzen der rechten Szene waren nur einige Themen in den Wortbeiträgen.
„Wer jetzt noch glaubt, dass die Mordserie aus dem Nazi-Umfeld in der Hauptsache ein „migrantisches“ Problem sei, sollte sich an den vielen Menschen ein Beispiel nehmen, die heute in Bochum solidarisch „Flagge gezeigt“ haben“, so abschließend eine Veranstalterin.