Freitag 30.09.11, 20:48 Uhr
Sevim Dagdelen:

Abzocke a la Nokia verbieten


„Nokia ist der beste Beweis, dass die Marktwirtschaft nicht zur sozialen Verantwortung fähig ist. Es ist skandalös, dass die Profite von Konzernen auch noch mit Millionen in der Europäischen Union subventioniert werden. Nicht dauerhafte Arbeitsplätze werden so geschaffen, sondern trotz guter Bilanzen Standorte wie 2008 in Bochum geschlossen und Arbeitsplätze vernichtet“, erklärt Sevim Dagdelen, Bochumer Bundestagsabgeordnete der Partei Die Linke zur Schließung der Fabrik des Handy-Herstellers Nokia nach nur knapp drei Jahren in Rumänien.
Dagdelen weiter: „88 Millionen Euro Subventionen hatte Nokia für den Bau des Werkes erhalten und einen Rekordgewinn von 7,2 Milliarden Euro vorweisen können. Trotzdem verließ Nokia auf der Suche nach mehr Profit Bochum im Jahr 2008 in Richtung Rumänien. Nach drei Jahren Abzocke und Ausbeutung will Nokia nun den Standort in Rumänienwieder aufgeben. Opfer waren damals die Bochumer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die für Nokia riesige Gewinne erwirtschafteten. Heute sind es die Beschäftigten in Rumänien, die unter dem Landesdurchschnitt bezahlt wurden und dies jetzt auch noch mit der Arbeitslosigkeit bezahlen müssen.
Die herrschende neoliberale Logik, die Standortkonkurrenz durch Geschenke an Konzerne weiter zu befeuern, muss endlich durchbrochen werden. Es dürfen nicht weiterhin Milliarden von Steuergeldern dafür verbrannt werden, Konzernprofite, Bankenprofite und Spekulationsgewinne zu sichern. Die öffentlichen Gelder müssen zur Schaffung von dauerhaften Arbeitsplätzen verwendet werden. Wir brauchen endlich Gesetze, die es Unternehmen verbieten, besonders trotz hoher Profite Standorte zu schließen und massenhaft Arbeitsplätze zu vernichten.“