Montag 26.09.11, 13:56 Uhr
Donnerstag, 29. 9, 14.30 Uhr vor dem Rathaus:

Initiative fordert Sozialticket für 15 Euro


Vor der nächsten Ratssitzung am 29.9 demonstriert die Initiative für ein Sozialticket in Bochum mit ihrer Stoffstraßenbahn und Flugblättern vor dem Rathaus. Während der Rat auf seiner Sitzung am Donnerstag über die Einführung des zum 1.11. angekündigten vergünstigten VRR-Tickets für 29,90 Euro entscheiden wird, fordert die Initiative ein Sozialticket für 15 Euro im Monat.„Ein Ticket für 29,90 verdient nicht den Namen Sozialticket“, so der DGB Regionsvorsitzende Michael Hermund. Hermund erinnert daran, dass im ALGII Regelsatz bis Anfang diesen Jahres lediglich etwa 11,50 Euro für Bus und Bahn vorgesehen waren. Dann wurde der gesamte Regelsatz um ganze 5 Euro erhöht! Das reicht gerade einmal für drei Hin- und Rückfahrten im Bochumer Stadtgebiet im Monat.
Das letztes Jahr eigens vom VRR in Auftrag gegebene Gutachten kommt zu dem Ergebnis, dass ein Ticket zum Preis von 20 Euro im Vergleich zu einem Ticket zum Preis von 30 Euro keine Verluste für den Verkehrsverbund einbringen würde, da diese Differenz durch den Neukundenzuwachs abgefedert würde.
Darüber hinaus stellt das Land NRW Mittel für ein Sozialticket zur Verfügung.
Bei etwas gutem politischen Wollen, so Hermund, ist ein Sozialticket, das seinen Namen verdient durchaus realisierbar. Ein Ticket für 30 Euro würde bei dem angedachten Personenkreis nur von Wenigen genutzt werden. Das zeige das Beispiel Dortmund, wo das Sozialticket 2010 von 15 auf 30 Euro verteuert wurde und die Verkehrsbetriebe deshalb deutlich spürbar Kunden verloren haben. Die Zahl der Sozialticket-Abonnenten sank mit der Preisverdoppelung von 24.000 auf unter 8.000 Abos.
Die Initiative erinnert daran, dass der Bochumer Rat mehrfach Beschlüsse gefasst hat, die die Einführung eines Sozialtickets auf VRR-Ebene forderten.
Die Einführung eines vergünstigten Tickets zu einem Preis zwischen 15 und 23 Euro im Monat ist von der Mehrheitskoalition aus Grünen und CDU in der Verbandsversammlung des VRR bereits im Januar 2010 für den 1.8.2010 beschlossen worden. Die Einführung wurde fünf Mal verschoben. Seit 2011 stehen zusätzlich Landesmittel in Höhe von 30 Mio. Euro pro Jahr (für ganz NRW) bereit.
Die Bochumer Initiative für ein Sozialticket fordert jetzt ein Sozialticket, das seinen Namen auch verdient! Der Preis darf die bereits bis 2010 in Dortmund realisierten 15 Euro nicht überschreiten!
Zeitgleich finden in anderen Städten im Gebiet des VRR ähnliche Aktionen mit der gleichen Forderung vor Rathäusern und Ratssitzungen statt.