Montag 08.08.11, 13:50 Uhr

DGB: Einstieg ins Sozialticket jetzt!


Der DGB Ruhr Mark fordert, jetzt umgehend den Weg für den Einstieg in ein Sozialticket frei zu machen. Der DGB begrüßt die Erklärung des Innenministeriums an die Bezirksregierungen, dass es „keine finanzaufsichtlichen Bedenken“ gegen die Teilnahme an einer Pilotphase des VRR gebe. „Anders als bisher eingeschätzt, gibt es nun doch ein „Go“ aus der Landesregierung“, erklärt DGB Regionsvorsitzender Michael Hermund. „Die bisherige Aussage des VRR, die vorgeschlagene Variante werde Bochum bis zu 500.000 Euro kosten, war für uns nicht nachvollziehbar. Jetzt zweifelt auch das Innenministerium die Berechnungen der Verkehrsunternehmen an. Dass Personal- und Verwaltungskosten in solcher Höhe als Negativbegründung herhalten mussten, weckt den Eindruck, dass ein Sozialticket überhaupt nicht gewollt ist. Und das in einer Stadt mit über 50.000 Menschen, die nach VRR Angaben anspruchsberechtigt sind. Mobilität gehört in unserer Gesellschaft zu den Grundrechten, die in den letzten Jahren für Menschen mit wenig Einkommen immer mehr eingeschränkt wurden. Die Zahl der Menschen, die von Armut betroffen sind und sich die ständig steigenden Kosten für die Nutzung des ÖPNV nicht leisten können, steigt auch bei uns stetig. Mobilität ist wichtig für Arbeitsplatzsuchende oder z.B. um preisgünstig einzukaufen. Wir brauchen dringend ein Sozialticket, weisen aber auch deutlich darauf hin, dass der jetzige Vorschlag, ein Ticket solle 30 Euro kosten, längst nicht ausreicht. Das ist viel zu teuer, viel mehr, als im Regelsatz für Mobilität insgesamt überhaupt vorgesehen ist!“
Der DGB weist darauf hin, dass die Erfahrung in Dortmund gezeigt hat: bei einem deutlich günstigeren Preis können auch wesentlich mehr Menschen das Ticket bezahlen. „Eigentlich logisch“, erläutert Hermund, „als ein Sozialticket in Dortmund für 15 Euro eingeführt wurde, konnten es 24.000 Menschen kaufen. Als das Ticket auf 30 Euro verteuert wurde, kauften es nur noch 8.000. Vielleicht kann der Finanzvorstand der Bogestra während der Sommerferien mal ausrechnen (lassen?), bei welchem Preis es höhere Einnahmen gab. Kleiner Tipp: Mit den Grundrechenarten ist eine Lösung möglich.“