Donnerstag 23.06.11, 19:42 Uhr

Streik bei real und Schlecker


Vor der vierten Tarifverhandlungsrunde für die 450 000 Beschäftigten des nordrhein-westfälischen Einzelhandels am kommenden Dienstag (28.6.) werden nun auch im Bereich des ver.di-Bezirks Bochum-Herne Streiks stattfinden. Nach Angaben der Vereinten Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) werden die Beschäftigten der ersten Streikbetriebe für den morgigen Freitag aufgerufen, gegen das unzureichende Arbeitgeberangebot mit Arbeitsniederlegungen zu reagieren. Seitens ver.di erklärt Helmut Süllwold, Fachsekretär für den Handel: „Wir sind auch zu dieser Tarifrunde wieder gut aufgestellt. Neben den SB-Warenhäusern, werden im Laufe der anhaltenden Tarifrunde auch Baumärkte, Drogerie-Discounter und Lebensmittelverbrauchermärkte in Aktionen einbezogen.“
Zu konkreten Streikbetrieben wollte Süllwold nichts sagen, da auch die Taktik der Verunsicherung der Arbeitgeber ein wirksames Mittel des Arbeitskampfes darstelle, so der Gewerkschaftssekretär. So hätten bei real,- nicht nur in Bochum und Herne bereits die Alarmglocken geläutet, obwohl gar kein Streik geplant war. Hunderte von Streikbrechern seien angefahren worden, um den Betrieb aufrecht zu erhalten. Die ordentlich Beschäftigten hätte das gefreut, denn so eine starke Personalbesetzung gäbe es sonst nicht.
ver.di-Bochum-Herne will alle in der Region verfügbaren streikfähigen Betriebe in die Tarifauseinandersetzungen einbeziehen, wenn in der nächsten Woche kein akzeptables Angebot gemacht wird.
Die Tarifparteien wollen am Dienstag in Düsseldorf weiter verhandeln. Die Arbeitgeber in NRW hatten den bereits am 10. Juni abgeschlossenen Tarifvertrag von Baden-Württemberg als „nicht übertragbar“ bezeichnet. Dort bekommen die Beschäftigten ab 1. Juni drei Prozent und ab 1. Juni 2012 neben einer Einmalzahlung von 50 Euro zwei Prozent mehr.
ver.di fordert für die Beschäftigten in Nordrhein-Westfalen die 1:1 Übernahme des Tarifabschlusses.