Am kommenden Dienstag, den 7. Juni, findet der nächste Vortrag im Rahmen des Politischen Dienstags, einer Vortragsreihe des AStA der Ruhr-Uni. Unter dem Titel „‚Falsch verbunden!‘ – Das studentische Verbindungs(un)wesen referiert Jörg Kronauer vom Antirassistisches Bildungsforum Rheinland über die verschiedenen Arten von Studentenverbindungen. Der Vortrag beginnt um 19 Uhr im Hörsaal HGA30. Im Ankündigungstext heißt es: »Bunte Kappen auf dem Kopf, bunte Bänder über dem Oberkörper – gewöhnlich fallen Mitglieder von Studentenverbindungen in der Öffentlichkeit durch ihr eigentümliches Outfit auf. Bekannt sind Studentenverbindungen dafür, dass sie Seilschaften bilden und große Mengen an Bier konsumieren.
Weniger bekannt sind einige Charakteristika, die in gesellschaftlicher und politischer Perspektive folgenreicher sind. Die meisten Studentenverbindungen sind reine Männerbünde, viele nehmen auch keine Migranten auf, manche manifestieren in Zweikämpfen mit scharfen Waffen (Mensuren) ihr antiquiertes Macho-Männerbild – und alle sind sie strukturkonservativ und tendenziell autoritär. Von ihrer Geschichte ganz zu schweigen: Viele Verbindungsstudenten wirkten an der Nazifizierung der deutschen Universitäten mit und bekämpften schon in den 1920er Jahren die noch junge Weimarer Demokratie. Manche von ihnen, insbesondere Burschenschafter, sind heute wieder in der extremen Rechten aktiv und ergreifen Partei für die NPD. Der Vortrag informiert über Gemeinsamkeiten und Unterschiede zwischen den zahlreichen Arten von Studentenverbindungen in Deutschland, gibt einen kurzen Überblick über ihre Geschichte und beleuchtet ausführlich die Kontakte zur extremen Rechten.«
Sonntag 05.06.11, 08:14 Uhr
Vortrag über das studentische Verbindungs(un)wesen: