Samstag 30.04.11, 01:03 Uhr
Leiharbeit und prekäre Beschäftigung nehmen auch in Bochum zu

Linkspartei ruft auf zum 1. Mai


Anlässlich des internationalen Tages der Arbeit, dem 1. Mai erklärt der Sprecher des Kreisverbandes der Linkspartei in Bochum, Christian Leye in einer Presseerklärung:: „Eines ist sicher: Die Herrschenden werden uns ein größeren Anteil am gesellschaftlichen Reichtum, den wir mit unserer Arbeit erschaffen, nicht einfach schenken. Wir werden ihn uns erstreiten müssen. Die Unternehmen, das Finanzkapital und deren politische Interessensvertreter haben in den letzten Jahren die Ausbeutungsverhältnisse verschärft. Auch in Bochum hat beispielsweise der Anteil prekärer Arbeit in den letzten Jahren immer mehr zugenommen, wovon vor allem Frauen betroffen sind.“ Christian Leye weiter: “Der Anteil atypischer Beschäftigungsverhältnisse an allen Erwerbstätigen ist in Bochum von 33% im Jahre 2003 auf über 40% im Jahre 2010 gestiegen. Noch viel schlechter ist die Entwicklung bei den weiblichen Beschäftigten. So sind mittlerweile über 56 % aller beschäftigten Frauen in atypischen Beschäftigungsverhältnissen angestellt. Einen hohen Anstieg sehen wir vor allem bei den geringfügig Beschäftigungsverhältnissen, die in Bochum seit dem Jahr 2000 um 75% gestiegen sind.
Auch in einem reichen Land wie Deutschland bedeuten diese Beschäftigungsverhältnisse ein erhöhtes Armutsrisiko, so bekommen atypisch Beschäftige durchschnittlich nur einen Stundenlohn von 11,98 €, während in Normalarbeitsverhältnissen durchschnittlich 18,05 € gezahlt wird. Besonders dramatisch sieht die Situation unter Leiharbeiterinnen und Leiharbeitern sowie geringfügig Beschäftigten aus. So bekommen Leiharbeiterinnen und Leiharbeiter durchschnittlich nur 9,71 € und geringfügig Beschäftigte sogar nur 8,98 €. Damit liegen diese Beschäftigten durchschnittlich unter der Niedriglohnschwelle von 9,85 €. Gerade diese Beschäftigten würden von dem von der LIN-KEN geforderten Mindestlohn in Höhe von 10 € profitieren. Es gilt, diese Entwicklung zu prekärer Beschäftigung umzukehren. Leiharbeit muss verboten, der Ausbeutung durch Minijobs muss ein Riegel vorgeschoben werden. Gemeinsam kämpfen wir mit der Gewerkschaftsbewegung und der Erwerbslosenbewegung für Mindestlöhne, für Arbeitszeitverkürzung, für die gerechte Verteilung von Erwerbs- und Familienarbeit, für eine gerechte Verteilung des Reichtums, für die Abschaffung der diskriminierenden Hartz-Gesetze, für equal pay und das Recht der Frauen auf gleiche Erwerbschancen.“
Die Bochumer Linkspartei ruft ihre Mitglieder sowie alle Bochumerinnen und Bochumer dazu auf, sich an den Demonstrationen zum 1. Mai zu beteiligen. Der Kreisverband der Linken wird sich schwerpunktmäßig am Bochumer Demonstrationszug des DGB ab der Universitätsstraße beteiligen. Außerdem wird  die Linkspartei wie in den vergangenen Jahren mit einem Infostand bei der Abschlusskundgebung vor dem Rathaus vertreten sein.