Montag 14.03.11, 22:00 Uhr

Hebammen-Streik


Seit dem 1. März 2011 streiken die freiberuflich tätige Hebammen in Nordrhein-Westfalen für gerechte Bezahlung. Näheres. Am 16. März von 15.00 bis 18.00 Uhr beteiligen sich auch die Bochumer Hebammen mit einer Aktion auf dem Dr. Ruer-Platz. Die Linkspartei und die Grüne Ratsfraktion unterstützen die Forderungen der Hebammen in Presseerklärungen. Heike Schneppendahl, Mitglied des Vorstandes Der Linken Bochum: „Dass die hochqualifizierten Hebammen trotz ständiger Rufbereitschaft und hoher Verantwortung für das menschliche Leben von den Krankenversicherungen so geringe Gebühren erhalten, dass sie davon nicht existenzsichernd leben können, ist ein Skandal! Die Linke fordert deshalb schon seit längerem ein Spitzen-Gespräch mit den Hebammenverbänden, Bundesgesundheits- und Bundesfamilienministerium und den Krankenversicherungen zur Vereinbarung einer angemessenen Vergütung.“
Astrid Platzmann-Scholten, gesundheitspolitische Sprecherin der grünen Ratsfraktion: „Von den ca. 30 Bochumer Hebammen bieten nur noch vier Geburtshilfe an. Das Geburtshaus Witten, das auch viele Bochumer Mütter betreute, hat schon geschlossen. Als Fachärztin für Gynäkologie und Geburtshilfe weiß ich, wie wichtig freiberuflich tätige Hebammen sind. Denn nicht alle Frauen wollen ihre Kinder im Krankenhaus zur Welt bringen. Deshalb unterstützen wir Grüne in Bochum den Streik der Hebammen. Es darf nicht sein, dass freiberufliche Hebammen aufgrund finanzieller Not ihren Beruf an den Nagel hängen müssen. Für viele freiberufliche Hebammen sind die drastisch gestiegenen Prämien der Berufshaftpflichtversicherung einfach nicht bezahlbar. Damit ist das Recht auf freie Wahl der Geburtshilfe für schwangere Frauen gefährdet. Wir fordern den Bundesgesundheitsminister auf, sich endlich für eine angemessene Honorierung der geburtshilflichen Leistungen stark zu machen. Die Leidtragenden sind nicht nur die Hebammen, sondern auch die Schwangeren und ihre Kinder. Deshalb erklären wir uns mit den Hebammen solidarisch und wünschen ihnen viel Erfolg bei der Forderung nach gerechter Bezahlung für ihre unverzichtbare Arbeit.“