Freitag 04.03.11, 14:13 Uhr
Rekrutierung Minderjähriger an Bochumer Schulen?

Schulfrei für die Bundeswehr!


Mit einer Anfrage im Schulausschuss möchte Die Linke im Rat erfahren, in welchem Umfang, mit welchen Methoden und Inhalten und nach welchen schulinternen Entscheidungen Bundeswehrvertreter an Bochumer Schulen auftreten können. Die Bundeswehr findet durch die Abschaffung der allgemeinen Wehrpflicht nicht mehr genügend Nachwuchs für ihre weltweiten Kriege. Sie versucht deshalb – auch in Bochum – auf Ausbildungsmessen minderjährige Jugendliche zu rekrutieren und sie verstärkt ihre Werbung an Schulen. Dies stößt auf den Protest führender Kinderhilfsorganisationen wie Unicef, das Katholische Missionswerk Missio, Terre des hommes und die Kindernothilfe sowie von Elternvertretungen, der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaften (GEW) und auch der BezirksschülerInnenvertretung in Bochum. Dazu erklärt Ralf Feldmann, Mitglied der Linksfraktion im Schulausschuss und aktiv im Bochumer Friedensplenum: „Unsere Schulen bereiten aufs Leben vor, nicht auf Kriege. Deshalb: Keine Bundeswehr an Bochumer Schulen! Ob Kinder an militärischen Werbeaktionen teilnehmen sollen, berührt den Kern des grundgesetzlich geschützten elterlichen Erziehungsrechts. Jugendliche, die an Kriegsdienstwerbung nicht teilnehmen wollen, dürfen dazu nicht gegen ihr Gewissen gezwungen werden. Schulleitungen und Lehrkräfte können deshalb Besuchswünsche der Bundeswehr nicht einfach durchwinken. Eltern, Schülerinnen und Schüler müssen in Schul- und Klassenkonferenzen mitentscheiden können. Krieg und Frieden werden selbstverständlich im normalen Unterricht fächerübergreifend thematisiert. Pazifistisches und antimilitaristisches Denken und Handeln ist dabei für eine Erziehung zur Friedfertigkeit besonders wichtig.“
Die Anfrage als PDF-Datei.