Dienstag 01.03.11, 21:20 Uhr

Arbeitsagentur hat sich ausgetrickst


Im Vergleich zu dem, was die Agentur für Arbeit monatlich an Fälschungen über die Arbeitslosenzahl vorlegt, ist der Dissertationsversuch von Dr. a. D. Verteidigungsminister a. D. zu Gutenberg eine wissenschaftliche Arbeit auf hohem Niveau. In diesem Monat ist die Bochumer Arbeitsagentur ein Opfer dieser statistischen Tricksereien geworden. Sie musste heute nämlich für Bochum melden: „Die Arbeitslosenquote stieg im Berichtsmonat um 0,5 Prozentpunkte auf 10,3 Prozent.“ Und für Herne heißt es: „Im Februar blieb die Arbeitslosenquote in Herne konstant bei 13,1 Prozent.“ In Bochum werden offiziell 18.771 und in Herne 10.142 Menschen als arbeitslos geführt. Insgesamt also 28.913.  Nicht berücksichtigt werden in dieser Statistik alle Arbeitslosen, die in irgendwelchen „Maßnahmen“ stecken.  Zählt man sie dazu, erhöht sich ihre Zahl nach Angaben der Agentur für Arbeit auf 35.657.  Im Januar waren es noch 36.078 in Bochum und Herne. Wie im Bundestrend sind die Zahlen also in Wirklichkeit gesunken. Wenn die frisierte Statistik so schlecht aussieht, dann dürfte es daran liegen, dass in Bochum ein Modellprojekt für Privatisierungsmaßnahmen in der Arbeitsvermittlung lief. Das Ganze ist ziemlich kläglich gescheitert und die zwischenzeitlich aus der Statistik entsorgten Arbeitslosen tauchen jetzt wieder auf.

Die Dokumente der Arbeitsagentur:
Arbeitsmarktreport
Pressemitteilung Bochum
Pressemitteilung Herne

Die etwas seriöseren Zahlen zur Arbeitslosigkeit sind gleich lautend auf Seite 5 der Bochumer und auf Seite 6 der Herner Pressemitteilung unter dem Titel „Komponenten der Unterbeschäftigung“ zu finden.