Dienstag 15.02.11, 16:20 Uhr
Erste Lesung im Rahmen der neuen Reihe "WortWelten"

Maïssa Bey: „Nachts unterm Jasmin“


Eine deutsch-französische Lesung mit der algerischen Schriftstellerin Maïssa Bey findet am Freitag, 18. Februar 2011 um 19.30 Uhr im Bahnhof Langendreer statt.  Die VeranstalterInnen schreiben: „Die erste Lesung im Rahmen unserer neuen Reihe „WortWelten“ dürfte gleich besonders spannend werden: Mit Maïssa Bey haben wir eine der wichtigsten Vertreterinnen der algerischen Gegenwartsliteratur und damit eine engagierte Autorin aus eben jener Region zu Gast, in der sich aktuell bedeutsame Veränderungen vollziehen bzw. ankündigen. Im Anschluss an die zweisprachige Lesung (französisch/deutsch) werden wir die Gelegenheit haben, die Autorin auch zu den brisanten politischen Entwicklungen in Nordafrika und Algerien zu befragen.  Maïssa Bey liest „Nachts unterm Jasmin“ aus ihrem französischen Originaltext; Dagmar Wolf präsentiert die deutsche Übersetzung. Das anschließende Publikumsgespräch mit der Autorin wird übersetzt von Karima Köhn. Der Band „Nachts unterm Jasmin“ mit elf Erzählungen ist das erste Werk der Schriftstellerin, das ins Deutsche übertragen wurde. Die in Sidi Bel Abbès (Algerien) lebende Autorin Maïssa Bey widmet sich in ihren in französischer Sprache verfassten Erzählungen, Theaterstücken und Romanen ganz unterschiedlichen Schicksalen und Problemen von Frauen und Mädchen. Auch in „Nachts unterm Jasmin“ stehen an den Rand der Gesellschaft gedrängte, misshandelte, um Liebe und Anerkennung suchende Frauen im Mittelpunkt. Maïssa Bey gibt ihnen eine eigene Stimme in ihrem Kampf um Freiheit und Identität.

Maïssa Bey, 1950 geboren, studierte Romanistik und arbeitete bis in die 1990er Jahre in der Erwachsenenbildung, lebt heute in Sidi bel Abbès und schreibt unter Pseudonym. Sie bezeichnet sich selbst als „Araberin von Geburt, Kultur und Sprache. Und Muslimin. Tief geprägt von der muslimischen Kultur und Tradition [in ihrer reinen, verinnerlichten Form]…“. Sie wählt die Literatur, um mehr zu sein als ein stummer, passiver Zeuge im Angesicht einer Zeitgeschichte, deren Gewaltsamkeit all ihre Sinne herausfordert. Die Schriftstellerin selbst engagiert sich seit vielen Jahren in ihrem Land für Frauenrechte; so ist sie unter anderem Gründerin und Vorsitzende der Frauenvereinigung „Parole et écriture“. In Deutschland erhielt sie für den Roman Surtout ne te retourne pas (2005) den LiBeraturpreis. Weitere in Frankreich und Algerien ausgezeichnete Werke: Au commencement était la mer (1996),Entendez-vous dans les montagnes (2002), Roman Bleu, blanc, vert (2006), Pierre Sang Sans Papier (2008), Puisque mon coeur est mort (2010). Nachts unterm Jasmin. Erzählungen. Aus dem Französischen von Christine Belakhdar, Donata Kinzelbach Verlag, Mainz 2010″
Der Eintritt ist kostenlos