Sonntag 23.01.11, 22:00 Uhr

Erinnerung an Peter Gingold


Am Freitag, den 28. Januar werden um 19.00 Uhr Alice und Silvia Gingold zusammen mit Dr. Ulrich Schneider, dem Bundessprecher der VVN-BdA ein Buch mit den Lebenserinnerungen von Peter Gingold vorstellen: Peter Gingold, Paris – Boulevard St. Martin No.11. Ein jüdischer Antifaschist und Kommunist in der Résistance und in der Bundesrepublik. Die Veranstaltung der VVN-BdA findet im Ottilie-Schoenewald-Weiterbildungskolleg, Wittenerstr. 61statt. In der Einladung heißt es: »Die VVN-BdA Bochum lädt ein zu einem Abend über den wohl bekanntesten antifaschistischen Widerstandskämpfer. Peter Gingold wurde von den deutschen Faschisten gejagt. Er konnte mit seiner Frau Etty nach Frankreich emigrieren. Am Tage der Geburt ihrer Tochter Alice marschierten die deutschen faschistischen Armeen in Frankreich an. Für die Familie begann ein Martyrium. Peter wurde von den Nazis gefangen genommen und gefoltert. Er aber schwieg. Auf abenteuerliche Art und Weise konnte er den Nazis entkommen. Zusammen mit Etty Gingold wurde er zu einem führenden Mitglied der französischen Resistance.
Auch in der Bundesrepublik gab es Grund genug für den Kampf gegen alte Nazis, inzwischen oft in höchsten Staatsämtern oder bei der Bundeswehr, den Geheimdiensten, der Polizei, den Hochschulen und Schulen, im Justizapparat, fast immer ohne Karriereknick in Amt und Würden. Neue Nazis gab es ebenfalls bis heute in wachsender Zahl. „Der Faschismus ist keine Meinung, sondern ein Verbrechen.“ Bis ins hohe Alter war entsprechend dieser historischen und aktuellen Tatsache Peter Gingold auch oft in Bochum zu Vorträgen eingeladen, sprach beim Ostermarsch im Bahnhof Langendreer und bei der VVN-BdA Bochum.
Joscha Gingold, Enkel von Peter Gingold, wird die Veranstaltung musikalisch begleiten. Wer etwas früher kommt, kann sich die Ausstellung über die Verfolgung und Ermordung der Sinti und Roma aus Bochum und Wattenscheid während des Faschismus ansehen.«