Montag 10.01.11, 20:33 Uhr

„Ungarn zensiert. Da kam Schäfer. (…)“ 4


Mir ist fast die WAZ beim Frühstück aus der Hand gefallen angesichts solch einer markigen Überschrift (s.o) eines Artikels der Bochumer Lokalseite der Print-Ausgabe vom 10.01.2011. Und schnell wurde klar, dass es sich angesichts dieser rambohaften Androhung nur um „unseren“ Schäfer-Axel handeln konnte, den Thorhammer sozialdemokratischer Politik – oder was von ihr übrig blieb, den Schwarzenegger aus Bochum, der Mann, vor dem der gesamte Osten der Europäischen Union erzittert, Herrchen eines riesigen, zähnefletschenden Höllenhundes. Anlass dieser Headline war die – durchaus richtige – Einschätzung des Lieblingspraktikanten der Bochumer Lokalpresse, der die Pressefreiheit in Ungarn in Gefahr sah und sich daher einen Überblick über die Auswirkungen des bereits am 21. Dezember vergangenen Jahres verabschiedeten ungarischen Gesetzes verschafft hatte. Nicht mehr – aber auch nicht weniger – brachte die WAZ-Redaktion zu dieser Artikelüberschrift, die vor meinem geistigen Augen sofort Götterdämmerung und Heldengeburten aufscheinen ließen. Leider wurde die Head- und Subline in der Onlineausgabe des Westens derart versachlicht, dass man sich von der kreativen Qualität der WAZ nunmehr kein BILD mehr machen kann. Schade eigentlich…..


4 Gedanken zu “„Ungarn zensiert. Da kam Schäfer. (…)“

  • pjotr

    Wer die WAZ liest ist selber Schuld! So ein Schundblatt und sich dann noch darüber wundern. Das schafft nur, wer eben nur WAZ liest!

  • Ubu

    und wer die waz diesmal nicht liest, dem entgehen wunderbare leserbriefe zu schäfer.
    es ist auch einfach nur dumm, prinzipiell nicht zu lesen, was politische gegner schreiben.

  • Wolfgang Dominik

    „Der parlamentarisch-demokratisch verfasste Kapitalismus ist wohl die raffinierteste Herrschaftsform der Geschichte; denn man kann sich stets auf den Souverän berufen, ihn dann und wann zu den Urnen bitten, ohne ihn doch wirklich mitentscheiden zu lassen.“ (Michael Schneider, Die abgetriebene Revolution, Berlin 1991, S. 146). Das folgende lehnt sich an Schneider an: Wie anachronistisch ist doch die schwerst rechtslastige Regierung in Ungarn, dass sie die Pressefreiheit tölpelhaftig-durchsichtig verbietet. Was ist das denn gegen die Öffentlichkeitsarbeit der deutschen Banken, Daimler und Siemens, gegen die Öffentlichkeitsarbeit der Lobbyisten in der Regierung, gegen die anonyme Zensur des freien von kapitalistischen Medienkonzernen betriebenen Medienmarktes? Die Berichterstattung zum „Kommunismus“ in den letzten Tagen zeigt, dass WAZ, taz, FAZ u.a. plus Tagesschau usw. ausschließlich und immer wieder unisono einen Halbsatz zitieren und diesen wieder einstimmig unwissend-hysterisch skandalisieren. Da braucht man nichts verbieten! Jeder Lohnschreiber hat die Schere und das bürgerliche Main-Stream-Wissen im Kopf und weiß, was ihm seine Kopfarbeit Reproduktionskosten einbringen muss. Da braucht man nicht mal Berlusconi, Sarkozy und die anderen…. Orban schon gar nicht! Die Befürchtungen Axel Schäfers sind reif fürs Kabarett!

  • Christoph Nitsch

    Axel Schäfer als Streiter für die Pressefreiheit,
    ist doch wirklich kein Wunder!
    Er ist doch ein Musterbeispiel für Mediengeilheit!
    Bei Durchsicht der Bochumer Zeitungen drängt sich regelmäßig der Eindruck auf, das in unserer Stadt nicht einmal ein Hamsterrad eröffnet werden kann, ohne das MdB Schäfer in jede Kamera grinst und genau wie sein bayerisches Pendant „Schüttel-Schorsch“ Georg Schmid (CSU) aber auch wirklich jedem seinen Handschlag aufdrängt!
    Penetrant!

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