Mittwoch 24.11.10, 07:00 Uhr
Carsten Frerk stellt das "Violettbuch Kirchenfinanzen" vor

Den Seinen gibt’s der Herr vom Staat


Am Montag, den 29. November wird Carsten Frerk um 19.30 Uhr im Bahnhof Langendreer einen Vortrag über die staatliche Finanzierung der Kirchen halten. Dabei wird er aus seinem in diesem Monat erschienenen Buch „Violettbuch Kirchenfinanzen: Wie der Staat die Kirchen finanziert“ lesen. In der Einladung heißt es: „Obwohl die beiden großen christlichen Kirchen heute weniger als zwei Drittel der Bevölkerung organisieren, werden viele ihrer Belange durch die öffentliche Hand finanziert. Und das betrifft keineswegs nur Krankenhäuser oder Sozialstationen, die von der Allgemeinheit in Anspruch genommen werden können. Ob Bischofsgehälter, die Ausbildung kirchlichen Personals oder Missionswerke – konfessionsfreie und andersgläubige Bürgerinnen und Bürger zahlen alle kräftig mit.
Carsten Frerk gibt einen systematischen Überblick, zu welchen Gelegenheiten der Staat von den Kirchen zur Kasse gebeten wird. Er problematisiert versteckte Begünstigungen wie die steuerliche Absetzbarkeit der Kirchensteuer, erläutert die rechtliche und historische Fragwürdigkeit der so genannten Staatsleistungen und stellt die Frage, warum die Allgemeinheit soziale Einrichtungen in kirchlicher Trägerschaft bezuschusst, obwohl dort die Arbeitnehmerrechte weitgehend außer Kraft gesetzt sind.
Dabei geht es nicht um Kleinigkeiten: Die Zuwendungen der öffentlichen Hand an die Kirchen übersteigen deren Einnahmen aus der Kirchensteuer bei weitem. Und da die Kirchen steuerbefreit sind, tragen sie nichts zur Finanzierung der gesellschaftlichen Infrastruktur bei, von der sie profitieren.“
Die Veranstaltung wird vom Bahnhof Langendreer und vom IBKA organisiert.