Freitag 05.11.10, 15:55 Uhr
Eröffnung der Afghanistanausstellung im Bahnhof Langendreer

Zivile Opfer werden totgeschwiegen


Margret und Siegfried Jäger vom Duisburger Institut für Sprach- und Sozialforschung (DISS) haben in einer Medienanalyse am Beispiel FAZ und TAZ eindrucksvoll aufgezeigt, wie das Bild des Afghanistan-Krieges gleichermaßen in den Medien manipuliert wird. Während Tausende ziviler Opfer der afghanischen Bevölkerung kaum Beachtung finden – im wahrsten Sinne des Wortes also totgeschwiegen werden – wird jeder kleinste Anschlag auf die Bundeswehr zur Top-Meldung in den Nachrichten. Das Bochumer Friedensplenum zeigt zusammen mit der Bundestagsabgeordneten Der Linken, Sevim Dagdelen, im Bahnhof Langendreer eine Ausstellung, die “das wahre  Gesicht des Krieges”, also vor allem die Opfer in der Zivilbevölkerung, in den Mittelpunkt stellt.
Die Tafeln der Ausstellung entstanden auf einer Informationsreise von Bundestagsabgeordneten der Linksfraktion. Zu sehen sind u.a. die Gesichter von Opfern des von der Bundeswehr am 4. September 2009 veranlassten Bombenangriffs auf zwei Tanklaster bei Kunduz. Allein dieses NATO-Bombardement kostete insgesamt 142 Menschen das Leben. Die Ausstellung ergänzt die Bilder durch Texte, Aussagen von Afghaninnen und Afghanen zu ihrer Sicht auf den Krieg und die Lebenswirklichkeit vor Ort. Zur Ausstellungseröffnung am Mittwoch, den 10.11. um 19.00 Uhr wird Rolf van Raden, Mitarbeiter des DISS, die o.a. Medienanalyse vorstellen.