Freitag 05.11.10, 11:44 Uhr
Fooling Big Brother and Big Media:

Anonym im Internet mit Tor


Am Donnerstag,  den 11.11. findet um 19 Uhr im Sozialen Zentrum ein Vortrag und Workshop „Anonym im Internet mit Tor – Fooling Big Brother and Big Media“ statt. Veranstalter sind  das AStA-Referats für Grund- und Freiheitsrechte und der AK-Selbstdatenschutz. In der Ankündigung heißt es: »Unter dem Vorwand einer andauernden und allgegenwärtigen, terroristischen Bedrohung begründen die Verfechter_ innen der inneren Sicherheit immer weitergehende Maßnahmen zum Ausbau staatlicher Repressions- und Kontrollmechanismen. Besonderes Augenmerk liegt dabei auf Maßnahmen zur Überwachung des „rechtsfreien Raums“ Internet. Obwohl die so genannte Vorratsdatenspeicherung (in ihrer bisherigen Umsetzung) im März 2010 vom Bundesverfassungsgericht gekippt wurde, ist es IT- und TK-Providern weiterhin erlaubt, Verbindungsdaten bis zu 80 Tage lang zu speichern. Bei Bedarf, d.h. richterlicher Anordnung, ist auch eine weitergehende Überwachung z.B. von politisch-sozialen Netzwerke über einen längeren Zeitraum möglich. Damit wird für staatliche Behörden ersichtlich, wer mit wem per Telefon, Handy oder E-Mail in Verbindung gestanden oder das Internet genutzt hat.
Die (oft präventive) Bespitzelung potentieller Straftäter_innen ist Teil einer Entwicklung hin zum Kontrollstaat, die es auf politischer wie technischer Ebene zu bekämpfen gilt. Wir möchten Möglichkeiten aufzeigen, die eigene Handlungsfähigkeit trotz scheinbar omnipotenter staatlicher Überwachung zu bewahren und sich dieser zumindest teilweise zu entziehen. Ein Lösungsansatz, sich anonym im Internet zu bewegen, bietet die freie Anonymisierungssoftware Tor („The Onion Router“). Der Vortrag richtet sich in erster Linie an Interessierte ohne große Vorkenntnisse, die etwa die Nutzung von WWW und E-Mail mit Hilfe von Tor anonymisieren möchten. Dabei wird weniger Wert auf technische Details, denn auf das Erlernen und Umsetzen konkreter Lösungen im Alltag gelegt. Gerne wird auch auf weiterführende Details, wie das Konzept des „Onion Routings“ oder das Betreiben von „versteckten Servern“ eingegangen.
Für den anschließenden Workshop können eigene Computer mitgebracht werden, um Installation und Nutzung von Tor „direkt am Gerät“ in die Praxis umzusetzen.«