Samstag 23.10.10, 09:00 Uhr

Geschichte der Bochumer “Judenhäuser”


Die Geschichte der Bochumer „Judenhäuser“ und ihrer BewohnerInnen in der Zeit des Nationalsozialismus hat der Bochumer Historiker Dr. Hubert Schneider in seinem Buch „Die Entjudung des Wohnraums“ dokumentiert. Hier wird der Weg von der Wohnungsräumung und der Einrichtung der Judenhäuser bis hin zur Deportation und Vernichtung der Menschen geschildert. Am Mittwoch, 27. Oktober ab 17 Uhr stellt Dr. Manfred Keller das Buch im Stadtarchiv, Wittener Straße 47, vor. Dr. Hubert Schneider, liest aus dem Buch.  In der Ankündigung heißt es:  »“Zur Nachahmung empfohlen! Heraus mit den Juden aus den guten und billigen Wohnungen!” Mit dieser populistischen Kampfparole der Nationalsozialisten aus dem Jahre 1939 begann die systematische Vertreibung der deutschen und österreichischen Juden aus ihren angestammten Wohnungen. Hinter dieser Politik standen nicht nur ideologische Prinzipien, sondern auch handfeste materielle Interessen.

Viele Nichtjuden profitierten davon. Die Räumung der Wohnungen, die Einrichtung von sogenannten “Judenhäusern” war überdies die erste Station des Weges, der über die Separierung und die Deportation zur Vernichtung führte. In Bochum wurden ab 1939 zehn dieser “Judenhäuser” errichtet. In ihnen wurden nachweislich circa 100 jüdische Familien vor ihrer Deportation in die Konzentrations- und Vernichtungslager zusammengepfercht. Ihre Geschichten werden in diesem Buch erzählt.«