Die Bochumer WAZ veröffentlicht heute einen Leserbrief von Manfred König: “Das Urteil gegen Martin Budich dürfte zunächst mitten im Kulturhauptstadtjahr Ruhr 2010 ein Klima der Einschüchterung hinsichtlich eines weiteren Engagements bei vielen Menschen gegen Naziaufmärsche wegen befürchteter staatlicher Verfolgung und Kriminalisierung ausgelöst haben. Das Urteil war nach Meinung vieler Zuschauer bereits vorgefertigt, so dass dann auch alles tatsächlich auf eine Verurteilung hinauslief und der fundierte Sachvortrag der Rechtsvertreterin der Beklagtenseite seitens des Amtsgerichts nicht berücksichtigt wurde. Bei aller Verbissenheit der Richterin und Staatsanwältin zwecks Interpretation der umstrittenen Karikatur, ist besonders pikant, dass diese das Tortenmännchen nicht einfach als Diskussionsgrundlage zur Verhinderung des Nazi-Aufmarsches anerkennen wollten.
Es drängt sich der Eindruck auf, dass Bochum derzeit auf der Wegstrecke zwischen gegenwärtiger Kultur- und ehemaliger Gauhauptstadt in einem sommerlichen Sumpfloch festsitzt. Im Mileau der Austarierung zwischen Rechts und Links ist dieser Zustand sicherlich nicht verwunderlich und es bedarf daher einer intensiven Schulung bzw. Aufklärung, was alles an Widerstand zum Schutze der Demokratie zugelassen werden muss, statt der derzeit betriebenen Einschüchterung.”
Mittwoch 28.07.10, 08:29 Uhr