Freitag 23.07.10, 17:00 Uhr
Greenpeace-AktivistInnen protestieren am Samstag in Bochum

Wo Aral draufsteht, ist BP drin!


Um den Konzern BP zum Ausstieg aus der Tiefsee zu bewegen, demonstrieren Greenpeace-AktivistInnen am Samstag in Bochum an der Aral-Tankstelle Wittener Straße ab 11.30 Uhr. „Wo Aral draufsteht, ist BP drin“, ist auf dem Banner zu lesen. In einer Erklärung von Greenpeace heißt es: »Der Aral-Mutterkonzern BP ist verantwortlich für eine der größten Ölkatastrophen der Welt. Die Erfahrungen aus der Ölkatastrophe im Golf von Mexiko zeigen, dass die Technik nicht zu beherrschen ist. Während BP schon seit Wochen vergeblich versucht, das Loch zu stopfen, soll die Ölförderung in der Tiefsee weiter ausgebaut werden. „Es ist unverantwortlich, dass BP nach allem, was im Golf von Mexiko passiert ist, weiter in die Tiefsee vordringt, als wäre nichts geschehen. Die Konzernleitung der deutschen Tochter BP versteckt sich hinter Ihrer blauen Marke Aral“, sagt Sascha Lücke, Sprecher der Greenpeace-Gruppe Dortmund. Mit der Marke Aral hat BP bundesweit rund 2400 Tankstellen und einen Marktanteil von rund 23 Prozent.
BP versucht seit dem Unglück im April vergeblich, den Ölaustritt aus dem Bohrloch im Macondo Ölfeld im Golf von Mexiko zu stoppen. Es wird immer deutlicher, dass es keine ausreichenden Notfallpläne für Katastrophen wie die der Deepwater Horizon gibt. Gleichzeitig werden die Mengen des austretenden Öls ständig nach oben korrigiert. Inzwischen spricht man von offizieller Seite von bis zu 9.500 Tonnen pro Tag.
Weiter wie bisher?
Weder Aral noch die Mutter BP-Deutschland äußern sich bisher dazu, ob der Konzern aus der Tiefsee-Ölförderung aussteigt. Auch Esso, eine Tochtergesellschaft von Exxon Mobil, hat sich bislang nicht zu seinen weltweiten Tiefseeprojekten geäußert. Der Shell-Chef Peter Voser hat erst kürzlich erklärte, dass sein Konzern zukünftig verstärkt in der Tiefsee nach Öl bohren will.
Greenpeace hat alle in Deutschland vertretenen Ölkonzerne in einem offenen Brief aufgefordert, sich klar zu einem Rückzug aus diesen Projekten zu bekennen. Am Donnerstag, 1. Juli 2010 haben Greenpeace-Aktivisten der Forderung nach einem Ausstieg aus der Tiefsee mit Protestaktionen Nachdruck verliehen.«