Dienstag 20.07.10, 15:03 Uhr
DGB-Umfrage auf der A 40:

Schutzschirm für Arbeit notwendig


Der DGB Ruhr-Mark schreibt: »Der DGB ist mit seiner Umfrageaktion anlässlich des Still-Lebens auf A 40 in Bochum sehr zufrieden. „Mit unseren Aktionen haben wir wohl ins Schwarze getroffen“, erklärt DGB-Regionsvorsitzender Michael Hermund. Mit ca. dreißig Gewerkschafter/innen aus Bochum und Umgebung konnte der Ansturm kaum bewältigt werden. Knapp 1.500 Meinungen konnten über die Bodenzeitung eingefangen werden. Mit dickem Filzstift haben die Passanten die auf dem Boden liegende Plane genutzt, um ihr Kreuzchen abzugeben. 95,5 % der aktiv Beteiligten waren der Meinung, „die Gewerkschaften müssen für den Mindestlohn streiten“. 89,1 % unterstützen die Forderung „Aktionen gegen die Rente mit 67″ durchzuführen und 94,5 % wollen „gegen die Kopfpauschale“ mobilisieren.
Nur 9,4 % unterstützten dagegen die Forderung, „den Millionären beim Steuersparen zu helfen“. Über 90 % hatten bei dieser Stolperfalle wohl aufgepasst. Zu fast 100 % war man der Meinung, dass die Gewerkschaften für Kündigungsschutz und Arbeitsplätze kämpfen und sich für mehr Ausbildungsplätze einsetzen wollen. Schließlich bejahten 97,1 % die Notwendigkeit von Gewerkschaften.
Auf Meinungskarten konnten darüber hinaus Anregungen zur Gewerkschaftsarbeit abgegeben werden. Die meisten Nennungen erhielten der Einsatz für den Mindestlohn und allgemein für soziale Gerechtigkeit. Knapp dahinter folgen der Einsatz für die Umwelt und ein besseres Bildungssystem sowie für die Zukunft der Kinder. Vielen war wichtig der Schutz gegen Armut, gegen Kürzungen im Sozialbereich und bei den Hartz-IV-Leistungen. Außerdem sprachen sich einige gegen Profitmaximierung und Ausbeutung aus. Einen alten Spruch aus den 60er Jahren für Arbeitszeitverkürzung abgewandelt, waren einige Eltern der Meinung, „samstags gehören Mama und Papa mir“.
„Aktuell sind die Gewerkschaften vor allem die Interessenvertretung aller Beschäftigten und Arbeitslosen. Mit unserem Stand wollten wir eine Rückmeldung von Bürgerinnen und Bürgern erhalten, wofür die Gewerkschaften den Schutzschirm spannen sollen und was ihnen besonders wichtig ist,“ erklärt DGB-Regionsvorsitzender Michael Hermund die Aktion im Rahmen der Sperrung der A 40.
20 Bilder aus einer Kindermalaktion mit Wachsmalkreide werden demnächst im Gewerkschaftshaus in Bochum auf der Alleestraße 80 ausgestellt. Die Kinder haben den Beruf ihrer Eltern oder den eigenen Wunschberuf gemalt. Von Prinzessin bis Schornsteinfeger sind die Berufsbilder recht vielfältig.
Für die Gewerkschaften war es selbstverständlich, bei der Präsentation der Kultur des Ruhrgebiets mitzumachen.
Gewerkschaften haben sich gerade im Kohle- und Stahlrevier aus den Wurzeln als Arbeiterbildungsvereine und Kulturbewegung ab Mitte des 19. Jahrhunderts zu schlagkräftigen Organisationen entwickelt. Aber auch in der Organisation der Wohnungswirtschaft und der Gründung vielfältiger Sport- und Kulturvereine ist der gewerkschaftliche Impuls bis heute lebendig.«