Mittwoch 23.06.10, 17:00 Uhr
Soziale Liste fordert "Licht-, Luft- und Grünschneise" in der Innenstadt

Kortum-Park II statt neuer Einkaufsmeile


„Bei dem Umbau der Bochumer Innenstadt südlich des Rathauses sollen die rein wirtschaftlichen Interessen, wie sie durch die Schaffung einer neuen ‚Einkaufsmeile‘ deutlich werden, in den Hintergrund treten“, fordert Nuray Boyraz, Ratsfrau der Sozialen Liste. Vor allem, so die Soziale Liste, muss eine Innenstadt verhindert werden, die sich weitgehend in Händen von wenigen Investoren und ImmobilenbetreiberInnen befindet. Diese ungesunde Monostruktur drohe, da die Firma ECE, die schon die Drehscheibe, den City-Point sowie ein großes Verwaltungsgebäude an der Viktoriastraße betreibe, jetzt zusammen mit CLS auch noch das Telekomgebäude („Alte Post“) vermarkten und rund 20.000 qm zusätzliche Verkaufsfläche schaffen wolle. Außerdem hätten beide Managementfirmen auch großes Interesse an dem Komplex des freiwerdenden Justizgeländes an der Victoriastraße bekundet, wo sie möglicherweise ähnliche Pläne verfolgten.
Die Soziale Liste unterstützt die Kritik und die Bedenken der Gewerkschaft ver.di, die auf den „allgemeinen Rückgang der Kaufkraft“, einen „verstärkten Rückgang der Bevölkerung“ und „bereits heute vorhandene Überkapazitäten bei Verkaufsflächen“ in der Bochumer Innenstadt hinweist.
„Bei der weiteren Planung für die Bochumer Innenstadt sollten auch längerfristige Umwelt- und Klimafragen berücksichtigt werden“, fordert Günter Gleising, Ratssprecher der Sozialen Liste. Vor allem müsse dem Trend der Temperaturerhöhung und der Entstehung von Hitzeinseln in den Innenstädten entgegen gewirkt werden. Deshalb tritt die Soziale Liste dafür ein, „keine weitere Bebauung in diesem Innenstadtbereich vorzunehmen, sondern eine Licht-, Luft- und Grünschneise zu schaffen“. Die Soziale Liste erneuert ihren Vorschlag, „auf dem Gelände der Justizbehörden an der Viktoriastraße, das in wenigen Jahren frei gezogen wird, zusammen mit dem Husemannplatz einen „Kortum-Park II“ zu planen“.