Der 1. April beschert allen Redaktionen mehr oder weniger witzige Mitteilungen von diversen ScherzboldInnen. Dieses Mal erwähnenswert: Die Linksfraktion im Rat der Stadt Bochum wartet mit einem Vorschlag auf, wie die Unabsteigbarkeit der Herrenfußballmannschaft des Vereins für Leibesübungen (VfL) Bochum endlich amtlich abgesichert wird. Die Pressestelle der Ruhr-Uni hat ihr Herz für die unglücklichen Studierenden entdeckt, die auf der falschen Seite der Erdkugel wohnen und tagsüber schlafen und nachts agil sind: Nachtschichten an der RUB.
Donnerstag 01.04.10, 12:00 Uhr
Dieser Aprilscherz war der Fraktion so wichtig, dass die Linke Fraktion im Rat einen Extra-Newsletter verschickt hat.
Gleichzeitig hatte das Bochumer Bündnis gegen Rechts am Abend des 1. Aprils zu einer Veranstaltung mit Kerstin Köditz eingeladen. Sie ist antifaschistische Sprecherin der sächsischen Landtagsfraktion der Linken. Hier sitzt die NPD in der zweiten Legislaturperiode im Landtag. Sie hat ein Buch über die extreme Rechte in Sachsen geschrieben, das viel Beachtung gefunden hat.
Der Linksfraktion im Rat hat mit keiner Silbe ihres Newsletters auf diese Veranstaltung hingewiesen. Auch auf der Webseite war nichts zu finden. Der Vorstand der Partei boykottierte die Veranstaltung ebenfalls. Es wurde keine Werbung für die Veranstaltung gemacht, auf der Webseite wurde nicht einmal auf die Veranstaltung hingewiesen, Mitglieder und InteressentInnen wurden nicht per mail informiert.
Zu diesem Verhalten passt, dass sich auch am vergangenen Sonntag beim Gedenken an die Märzgefallenen am Mahnmal in Werne niemand vom Vorstand oder von der Fraktion der Linken blicken ließ. Während bisher Die Linke, früher die PDS oder die WASG, zumindest ein Gesteck am Denkmal für die Ermordeten während der Kämpfe 1920 niederlegte, glänzte Die Linke diesmal durch Abwesenheit.
Nach der Veranstaltung mit Kerstin Köditz wurde kopfschüttelnd über das Verhalten von Vorstand und Fraktion der Linken in Bochum spekuliert. Ist das politisch gewollt oder nur Unfähigkeit?