Donnerstag 18.03.10, 16:30 Uhr
Die SPD stimmte für die Streichung der Mittel für den Seniorensport

Krokodilstränen für den Seniorensport


Die WAZ berichtet heute in einem längeren Beitrag, dass zum 30. Juni die finanzielle Unterstützung der Senioren-Kurse eingestellt werden soll. „Der Grund: die Stadt muss sparen. Betroffen sind die Schwimm- und Wassergymnastikkurse in den städtischen Bädern sowie die Bewegungsangebote in den Seniorenwohneinrichtungen.“ In einem Kommentar, der nicht im Online-Angebot der WAZ zu finden ist, wird Gabriela Schäfer, die Vorsitzende des Stadtsportbundes,zitiert: „Sport ist gesund und der Seniorensport ist sehr wichtig. Auch die älteren Bürger sind unsere Zukunft.“ Ernst Lange, Ratsmitglied Der Linken weist in einer Stellungnahme darauf hin, dass Schäfer im Rat ausdrücklich für die Streichung der Mittel für den Seniorensport gestimmt hat. Er schreibt: „Seniorensport ist wichtig. Er erfüllt nicht nur eine gesundheitliche, sondern sehr oft auch eine soziale Aufgabe. Das gemeinsame Erleben, die Gespräche mit den Sportsfreund-Innen und die Tasse Kaffe im Anschluss ist für viele ältere Menschen ein nicht unbedeutender Fixpunkt, auf den sie sich schon lange freuen. Und weil dies so ist, hat DIE LINKE im Rat bei den Haushaltsberatungen im vergangenen Jahr auch beantragt die Kürzungen im Seniorensport zurückzunehmen. Unser Antrag wurde aber abgelehnt. Frau Schäfer(SPD) stimmte im Sozialausschuss gegen ihn. Und auch im abschließend beratenden Hauptausschuss fand unser Antrag vor den Augen der SPD keine Gnade. Wenn Frau Schäfer jetzt in ihrer Funktion als Vorsitzende des Stadtsportbundes betont, dass Seniorensport richtig und notwendig ist, dann frage ich mich allerdings, wieso hatte sie diese Erkenntnis nicht bereits vor einigen Monaten.
Als wir darauf hinwiesen, dass das Wegfallen des Zuschusses von 12.000 Euro in keinem Verhältnis zu dem Verlust an Gesundheit und Lebensfreunde stände, wurden wir wieder als unrealistische Politiker abqualifiziert. Wenn Frau Schäfer jetzt ihre Krokodilstränen über das Ende des Seniorensports vergießt, kann ich mir dies nur mit den Landtagswahlen im Mai erklären. Populismus in Reinkultur. Schade nur, dass die Seniorinnen und Senioren nichts davon haben werden.“