Freitag 19.02.10, 08:00 Uhr

Weniger Geld für Gebäudesanierung?


Die IG BAU befürchtet den Rückgang der Wohnraumsanierungen in Bochum: Die von der Bundesregierung geplante Halbierung der KfW-Programme für energetische Gebäudesanierung wird nach Ansicht der IG BAU Bochum-Dortmund für den heimischen Wohnungsmarkt negative Folgen haben. Dringend notwendige Modernisierungen von Häusern und Wohnungen würden dadurch ausgebremst. „Die öffentliche Förderung hat vielen Haus- und Wohnungseigentümern in der Vergangenheit die Chance geboten, die eigenen vier Wände zu sanieren. Sie ist ein großer Anreiz gewesen, auch mit privatem Kapital in Energieeinsparung zu investieren“, so der Vorsitzende des IG BAU-Bezirkverbandes Bochum-Dortmund, Gerhard Kampschulte.

Allein im vergangenen Jahr seien durch das CO2-Gebäudesanierungsprogramm rund 2.880 Wohneinheiten in Bochum gefördert worden. Für die energetische Sanierung sind, nach Informationen der IG BAU, dafür rund 32 Millionen Euro an zinsgünstigen Krediten aus dem KfW-Programm nach Bochum geflossen. „Die erfolgreiche Sanierungsbilanz des vergangenen Jahres in Bochum spricht für sich. Das wird leider nicht so bleiben. Denn die schwarz-gelbe Bundesregierung will den Fördertopf im laufenden Haushalt drastisch herunterfahren: Er soll von insgesamt 2,2 Milliarden Euro im letzten Jahr auf jetzt nur noch 1,1 Milliarden Euro halbiert werden“, sagt Kampschulte. Mit weniger Geld und weniger Fördersicherheit werde es in Bochum zwangsläufig auch weniger Wohnraummodernisierungen geben. Weniger Aufträge für kleine und mittlere Handwerksbetriebe gefährden letztendlich auch bislang sichere Arbeitsplätze.
Es sei kontraproduktiv und ein vollkommen falsches Signal, bei erfolgreichen Programmen zur Energieeinsparung zu kürzen. Wer es mit dem Klimaschutz ernst meine, dürfe die Mittel nicht zurückfahren. Hier müsse aufgestockt werden. Die IG BAU appellierte an die für Bochum verantwortlichen Bundestagsabgeordneten, es nicht bei den 1,1 Milliarden Euro im Haushalt zu belassen. Gerhard Kampschulte: „Noch ist Zeit, eine Fehlentscheidung zu korrigieren. Die endgültige Abstimmung über den Haushalt findet im Bundestag Mitte März statt.“