Donnerstag 14.01.10, 16:00 Uhr
Honduras und El Salvador - zwischen demokratischer Linkswende und militärischer Machtübernahme

Umbruch in Zentralamerika


Am Dienstag, den 19. Januar, findet um 19.00 Uhr eine Veranstaltung der Medizinischen Flüchtlingshilfe in ihren Räumen am Dr.- Ruer – Platz 2 statt. Kathrin Zeiske vergleicht die aktuelle Situation in Honduras und El Salvador. In der Einladung heißt es: „Nach den Bürgerkriegen der 80er Jahre hat Zentralamerika eine politische Transition erlebt. Doch die Macht der traditionellen Eliten konnte nicht gebrochen werden und eine neoliberale Umstrukturierung der Länder hat die soziale Situation noch weiter verschärft. Große Teile der verarmten Bevölkerung haben in den letzten beiden Jahrzehnten als einzige Lösung die Migration in die USA gesehen. Doch im Jahr 2009 sind die sozialen Bewegungen in El Salvador und Honduras erstarkt. In El Salvador konnte nach 20 Jahren die ehemalige Guerilla und heutige politische Partei der FMLN mit Mauricio Funes die Präsidentschaftswahlen gewinnen.
In Honduras gelang es Manuel Zelaya soziale und politische Reformen anzusetzen und die Bevölkerung zu politisieren. Doch ein Militärputsch vereitelte schließlich die partizipative Umwandlung des autokratischen Systems.
Inwieweit kann und will die neue linke Regierung in El Salvador gegen die krasse soziale Ungleichheit im Land vorgehen? Welche neuen Lösungsansätze gibt es, um der epidemischen Gewalt entgegenzutreten? Welche Rolle spielen dabei tatsächlich die Jugendbanden? Gibt es eine Aufarbeitung der Bürgerkriegsvergangenheit trotz Amnestiegesetz?
Was geschieht nach der Konsolidierung des Putsches durch die Wahlen in Honduras? Welche Interessen stehen hinter dem Putsch, und was wollte Mel Zelaya wirklich? Wie geht es mit der Widerstandsbewegung weiter? Welche Hoffnungen gibt es, dass die Mehrheitsbevölkerung aus Situationen der Armut und Arbeitslosigkeit gelangt?
Diese Fragen sollen diskutiert werden, und ebenso das angestrebte Assoziierungsabkommen der EU mit Zentralamerika beleuchtet werden.
Kathrin Zeiske hat die letzten Jahre in einer Herberge für MigrantInnen aus Zentralamerika in Mexiko gearbeitet und ist als Freie Journalistin in der Region unterwegs.“