Donnerstag 17.12.09, 16:30 Uhr
Studierende und SchülerInnen gehen Samstag wieder auf die Straße

„Rektorat geht nicht auf Forderungen ein“


Die Bildungsstreikenden und das Protestkomitee der Studiengebühren schreiben: »Am Donnerstag, den 17.12.09, fand im besetzten Audimax eine Podiumsdiskussion über die Forderungen der Studierenden zur Verbesserung ihrer Situation statt. Die Studierenden diskutierten mit dem Rektorat über die von der studentischen Vollversammlung beschlossenen Forderungen, unter anderem die Abschaffung der Anwesenheitslisten und der Studiengebühren. Das Rektorat zeigte dabei wenig Einsicht und drohte nach der Diskussion mit einer Räumung der Besetzung. Die Forderungen der Studierenden waren klar, im Gegensatz zu den Antworten des Rektorats darauf. Nur eins wurde deutlich: Bei den langfristig angelegten Forderungen wird das Rektorat auf dem bisherigen Kurs beharren, das heißt, es wird nur die „studentischen Qualitätszirkel“ zur Verbesserung der BA-Studiengänge geben.

Dies wurde im Verlauf der Diskussion heftig kritisiert, da in den Workshops nur ausgewählte Studierende die Chance bekommen teilzunehmen und es laut dem Konzept nicht vorgesehen ist, dass die von den Studierenden festgestellte Probleme diskutiert werden. Auch der Frage, wie sich Herr Weiler das Ideal eines Studiums vorstellt, wich er aus: Man könne da nicht innerhalb ideeller Vorstellungen reden, die Abbrecherquote habe sich schließlich verringert. Insgesamt fasste der Rektor am Ende zusammen, dass alles gut liefe und nur an einigen Stellen noch Verbesserungsbedarf bestehe. Ausserdem wollten die Studierenden weitere Forderungen besprechen: Die Abschaffung der Studiengebühren, die sofortige Aussetzung der Anwesenheitslisten und garantierte Masterstudienplatzgänge für alle Bachelor-Absolventen. Bei den Anwesenheitslisten verwies der Rektor auf Gespräche mit den Fakultäten, die er führen wolle. Erst als ihm die Frage zum fünften Mal gestellt wurde, ob er sich im Senat für die Abschaffung der Anwesenheitslisten einsetzen wolle, stimmte er dem zu. „Das heißt ja noch nichts. Wenn er das im Senat thematisiert ist das zwar ein kleiner Schritt, aber wir wollen mehr. Nämlich die komplette Abschaffung der Anwesenheitslisten?, so Pia Henningfeld vom Protestkomitee gegen Studiengebühren. Die Studiengebühren wurden von Weiler kompromißlos verteidigt: Würden sie abgeschafft, kämen mehr Studierende an die Universität, das würde die Situation nicht verbessern. Daher wolle er auch keine Masterstudienplatzgarantie geben, mehr Masterplätze müssten zu Lasten der Bachelorplätze geschaffen werden.
Räumung angedroht
In einem Privatgespräch mit Studierenden nach der Podiumsdiskussion, machte Weiler deutlich, dass er die Besetzung des Audimax nicht länger dulden wolle. Als Begründung nannte er die hohen Kosten, die die Besetzung verursachen soll. „Komisch, die Heizung wurde schon abgestellt?, kommentiert eine Besetzerin. Die Besetzerinnen und Besetzer sind daher ab jetzt akut räumungsgefährdet.
Proteste verstärken
„Die Podiumsdiskussion war mehr als enttäuschend. Der Rektor hat auf die Fragen nur ausweichend geantwortet? fasst Karsten Finke, AStA-Vorsitzender, die Diskussion zusammen. Daher werden die Studierenden sich zusammen mit den Schülerinnen und Schülern am Samstag, den 19.12.09 um 15.00 Uhr vor dem Hauptbahnhof treffen um erneut gemeinsam gegen die Missstände im Bildungssystem zu demonstrieren.