Mittwoch 09.12.09, 11:30 Uhr
DGB zum Laden-Schluss:

Den Sonntag gemeinsam genießen


Der Deutsche Gewerkschaftsbund „freut sich für tausende Beschäftigte im Bochumer Einzelhandel.“ „Die Bezirksvertretung Mitte hat die richtige Konsequenz aus dem Karlsruher Urteil gezogen“, so DGB Regionsvorsitzender Michael Hermund, „ich erwarte eine ähnlich verantwortungsvolle Entscheidung des Rates. Über zwanzig Sonntagsöffnungen in Bochum sind nicht verkraftbar für Einzelhandel und Beschäftigte.“ Das Bundesverfassungsgericht hatte entschieden, dass der Versuch, immer mehr Sonntage verkaufsoffen zu gestalten, gescheitert ist. Geklagt hatten die evangelischen und katholischen Kirchen im Umland von Berlin. Das Bundesverfassungsgericht gab nun den Klägern recht und verwies darauf, dass gewisse Ruhepausen elementarer Bestandteil des gesellschaftlichen Lebens und damit schützenswert sind.
Für Hermund ein ermutigendes Urteil:„Der Versuch ein „Shopping ohne Ende“ anzubieten ist damit gescheitert. Die Beschäftigten und ihre Familien haben damit ein Stück mehr Zeit für sich und das ist gut und richtig so.“
Aus gewerkschaftlicher Sicht wird dem ständigen Versuch die Ladenöffnungszeiten weiter aufzuweichen, endlich ein Ende aufgezeigt. Der DGB fühlt sich bestätigt in seiner Meinung, dass die langen Öffnungszeiten immer zu Lasten der Beschäftigten gingen, ohne letztendlich in der Summe mehr zu verkaufen.
„Betriebskosten der Unternehmen wurden in die Höhe getrieben, immer mehr sozialversicherungspflichtige Stellen durch prekäre Beschäftigung ersetzt,“ so Hermund.
Der DGB fordert nun den Rat auf, „insgesamt zu vernünftigen Lösungen für Beschäftigte, Einzelhändler und Bevölkerung zu kommen.“
Hermund: „Letztlich nützt es der Bevölkerung wenig, wenn immer mehr Einzelhändler unter Kostendruck Pleite gehen und es in der Innenstadt immer mehr leere Ladenlokale gibt, während auf der grünen Wiese die großen Ketten das Geschäft machen. Steuerausfälle sind die Folge und das dürfte auch den Ratspolitikern nicht egal sein. Laden – Schluss – und den Sonntag gemeinsam genießen!“

Das Land NRW sei jetzt aufgerufen dem wirtschaftspolitischen Unsinn ein Ende zu setzen und das Ladenschlussgesetz dem Urteil anzupassen.