Dienstag 24.11.09, 23:00 Uhr

Protest gegen Audimax-Räumung


Die Verantwortlichen für den Bildungsstreik in Bochum schreiben: »Am Dienstag, 24. November demonstrierten über fünfhundert Personen gegen die Räumung des besetzten Audimax der RUB. Die Demonstration entwickelte sich aus einer Kundgebung, die um 16 Uhr vor dem AudiMax stattfand und bewegte sich dann über die Unistraße Richtung Innenstadt, um den Weihnachtsmarkt zu stürmen. Die Proteste richteten sich gegen die polizeiliche Räumung des Audimax um fünf Uhr am selben Morgen. Warum das Rektorat die Polizei hinzuzog bleibt unklar, da es zuvor keine Aufforderung oder gar den Versuch eines Gesprächs seitens des Rektorats gab, die Besetzung mit dem Rektorat zu diskutieren. Stattdessen gab Prorektor Eysel fünf Minuten vor dem Zugriff der Polizei bekannt, das Audimax sei zu räumen. In einer Pressemitteilung versuchte das Rektorat anschließend, die Bochumer Symphoniker für die Räumung verantwortlich zu machen: „Prorektor Eysel bedauerte den notwendigen Einsatz ausdrücklich“, heißt es dort. Die Symphoniker erklärten sich indes bereit, an den Konzerten im Foyer Informationsflyer der Protestierenden auszulegen, um ihre Solidarität mit den studentischen Protesten auszudrücken. Für die Studierenden ist klar, dass das Rektorat der Öffentlichkeit Verständis für die Proteste der vergangenen Woche nur vorspielt, um am Campus selbst einen ganz anderen Kurs zu fahren. „Das die persönlichen Sachen der Besetzerinnen und Besetzer, die während der Räumung einkassiert wurden, durch falsche Information zurückgehalten werden, ist nur die Spitze des Eisberges.“, so Pia Henningfeld, eine bildungspolitische Aktivistin.

Keiner will verantwortlich sein

Da Politik und (Hoch-)Schulleitungen sich bisher nicht bereit gezeigt haben, an den herrschenden Problemen wirklich etwas zu ändern, sehen sich die Studierenden dazu gezwungen ihre Argumente mit anderen Mitteln, wie beispielsweise Besetzungen, zu unterstreichen. „Die Reaktionen auf die anhaltenden Bildungsproteste sind bereits besser als noch im Sommer.“ sagt Felix Bremer, AStA-Referent für Hochschulpolitik, „aber im Moment wird noch von allen Seiten Verständnis geheuchelt anstatt endlich etwas sinnvolles zu tun.“ Das beste Beispiel dafür sind die jüngsten Statements der Hochschulrektorenkonferenz. Dort sieht man die Schuld bei den Ländern, also den Kultusministerinnen und -ministern. Diese wiederum hatten auf ihrer Konferenz die Hochschulen für eine falsche Umsetzung verantwortlich gemacht.

Die Proteste müssen also weitergehen

Für Mittwoch, den 25.11.09 ist ab 16 Uhr bereits eine Demonstration in Duisburg angekündigt, kurz nachdem um 14 Uhr Minister Pinkwart die Uni Duisburg-Essen besuchen will. Die Bochumer Studierenden versuchen indes Kontakt mit den Symphonikern aufzunehmen, um die Möglichkeit einer weitere Zusammenarbeiten auszuloten. „Wenn wir uns diesesmal richtig mit ihnen absprechen, kann das Rektorat keine Lügen mehr verbreiten“, so Benjamin Bettinger vom AStA. «