Montag 26.10.09, 10:00 Uhr

Opelbetriebsrat: „Keine Panik“


Der Betreibesratsvorsitzende der Bochumer Opelwerke Rainer Einenkel schreibt in einem Flugblatt an die Belegschaft: „Vor wenigen Tagen wurde gemeldet, dass vom Opel-Mutterkonzern General Motors die Schließung der Werke Bochum und Eisenach geplant sei. Dazu wurde auf ein angebliches „Geheimpapier“ verwiesen. Hier wird unverantwortliche Panikmache auf Kosten der Opel-Belegschaften betrieben. Dieses „Geheimpapier“ ist seit Anfang 2009 in der Öffentlichkeit und in der Belegschaft bekannt. Es wurde im März 2009 der damaligen Bundesregierung als Viability-Plan 1 vorgelegt. Im Viability-Plan 2 wurden die Schließungspläne wieder zurückgenommen. Opel-Bochum hat eine Zukunft und daran lassen wir nicht rütteln!

  • In europäischen Verträgen und in den Standortverträgen 2010 und 2016 haben wir langfristige Produktions- und Arbeitsplatzzusagen für Bochum vereinbart. Diese Verträge sind gültig.
  • In einem Schreiben der Bundesregierung an die EU-Kommission wird erklärt, dass die Herstellungskosten pro Fahrzeug in Bochum deutlicher niedriger als in Vergleichswerken liegen. Nach Berechnungen der Bundesregierung beträgt die Differenz fast 70 Dollar. Nach eigenen Berechnungen ist Bochum ca. 200 Euro pro Fahrzeug günstiger.
  • Die Bundesregierung verweist darauf, dass das Werk in Bochum „für den Markenauftritt von Opel erhebliche Bedeutung“ habe. So entfallen fast ein Viertel des westeuropäischen Absatzes auf Deutschland. NRW mit 18 Millionen Einwohnern, davon 5,4 Millionen im Ruhrgebiet, hat eine hohe Verbundenheit mit dem Bochumer Werk und der dortigen Produktion. Das bestimmt wesentlich das Kaufverhalten von Privat- und Großkunden.
  • Die NRW-Landesregierung wird die Gewährung einer Landesbürgschaft von der Zukunft des Bochumer Werkes und der Arbeitsplätze abhängig machen. An diesen Zusagen haben wir keine Zweifel. Es ist auch nicht vorstellbar, dass die Bundesregierung bei Schließung des Bochumer Werkes eine Bürgschaft gewährt.

Bochumer Belegschaft, Betriebsrat und IG Metall würden eine Schließung des Bochumer Werkes niemals akzeptieren. Dabei können wir uns auf die Menschen und auch der Repräsentanten in den Städten des Ruhrgebietes, Land, Verbände und Institutionen verlassen.“
Das Flugblatt als PDF-Datei.