Sonntag 18.10.09, 16:00 Uhr
Themenforum der Medizinischen Flüchtlingshilfe zum Istanbul-Protokoll

Diagnostik und Dokumentation von Folter


Am Montag, den 19. Oktober, findet um 19.00 Uhr bei der Medizinischen Flüchtlingshilfe (MFH), Dr.-Ruer-Platz 2, das nächste MFH-Themenforum statt. Dieses Mal geht es um das Istanbul-Protokoll (IP). Dies ist ein durch die UN anerkanntes Manual, das internationale Standards zur Diagnostik und Dokumentation von Folter und ihren Konsequenzen bereitstellt. Das Protokoll ist das Ergebnis gemeinschaftlicher Erfahrung, die in einer dreijährigen Forschungs- und Analysearbeit durch Fachkräfte verschiedener Organisationen aus den Bereichen (Rechts-) Medizin, Psychologie, Menschenrechtsarbeit und Jura zusammengetragen wurden. Die Dokumentationsmethoden des IP bieten neue Möglichkeiten, um Folterüberlebenden medizinisch, psychotherapeutisch und juristisch adäquat zur Seite zu stehen, und sind für alle Berufsgruppen bedeutsam, die in einem solchen Kontext arbeiten. Knut Rauchfuss, der im Sommer 2009 an der deutschen Übersetzung des Manuals mitgewirkt hat, wird bei der Veranstaltung über die Entstehungsgeschichte, inhaltliche Aspekte und Möglichkeiten zur Implementierung des IPs in Deutschland berichten.