Die aktuellen Daten des statistischen Bundesamtes verstärken die Besorgnis des Bochumer DGB. So verweisen die Statistiker darauf, dass die Beschäftigung in der gewerblichen Wirtschaft im Juli gegenüber dem Vorjahr um 3,9%, die Zahl der Arbeitsstunden um 10,4% und die Lohn- und Gehaltssumme um 7,5% gesunken sei. Für DGB-Regionsvorsitzenden Michael Hermund eine dramatische Entwicklung, die zeige, dass ein Ende der Krise noch nicht absehbar ist. „Gerade in einer Stadt, die so stark an der gewerblichen Wirtschaft hängt, erfüllt uns das mit großer Sorge. Verbunden mit der Einschätzung des deutschen Einzelhandels, der einen Umsatzrückgang um 2% für das laufende Jahr erwartet, wird deutlich, dass jetzt verstärkte Anstrengungen in der Politik unternommen werden müssen. Weitere Konjunkturmaßnahmen sind dringend erforderlich,“ so Hermund.
Bisher habe die Kurzarbeit in fünfstelliger Zahl im Arbeitsagenturbezirk noch Entlassungen abfangen können. Wie lange das gelingt, ist nicht zu sagen. Daher fordert der DGB vor der Wahl klare Aussagen der Politik zu neuen Impulsen.
„Die Bochumer Bundestagskandidaten sind gefordert, zu sagen wie sie die Krise bekämpfen wollen und warum man sie wählen soll“, so Hermund. Unter anderem bleiben die Forderungen nach Durchsetzung des gesetzlichen Mindestlohnes ebenso auf der Tagesordnung wie eine Revidierung der Beschlüsse zur Rente mit 67 Jahren. Angesichts der Arbeitsmarktentwicklung gehe es um klare Aussagen der Parteien und deren BewerberInnen für die Erststimmen.