„Soldat ist kein normaler Beruf und die Bundeswehr kein normaler Betrieb! Es ist skandalös, dass das Jugendamt der Stadt Bochum der Bundeswehr die Möglichkeit für Werbeshows einräumt, damit diese dann Jugendliche, aber auch ALG II-Empfängerinnnen und -Empfänger für eine Ausbildung zum Krieg und zum Morden gewinnen kann“, so Sevim Dagdelen, Bochumer Bundestagsabgeordnete der Linken anlässlich der Beteiligung der Bundeswehr an der am 3. September beginnenden Berufsbildungsmesse ‚was geht‘. Weiter heißt es: „Mit mehr als 600 Rekrutierungs- und Reklameeinsätzen jährlich überzieht die Bundeswehr das ganze Land. Für mehrere Millionen Euro bauen Wehrdienstberater auf Messen und in Schulen ihre Werbestände auf, und allmonatlich finden Werbeveranstaltungen in Arbeitsämtern statt. Ein Grund für die massive Rekrutierungsoffensive der Bundeswehr ist das drohende Ausbleiben des Nachwuchses. Für den Werbefeldzug der Bundeswehr ist die Perspektivlosigkeit vieler Jugendlicher auf dem Ausbildungs- und Arbeitsmarkt ein zentrales Rekrutierungsinstrument.
Jobcenter sorgen für Nachschub an Soldaten und machen zunehmend Druck auf Erwerbslose, jeden noch so miesen Job annehmen zu müssen. Ausbildung und berufliche Qualifizierung werden davon abhängig gemacht, dass Menschen bereit sind, das Todeshandwerk zu lernen und anzuwenden. Ich wende mich gegen die Ausbildung von Jugendlichen zu potentiellen Mördern im so genannten deutschen Interesse sowie gegen die Teilnahme von deutschen Soldaten an völkerrechtswidrigen Kriegseinsätzen. Deshalb: Helm ab, Hirn rein!“ Mit einem ‚Die-in‘ vor dem Ruhr Congress werden der Jugendverband der Linken, solid, Mitglieder der Linkeb und MdB Sevim Dagdelen gegen die zunehmende Militarisierung demonstrieren und als ‚blutbeschmierte Tote‘ an die Opfer von Kriegen erinnern.