In der nächsten Woche findet in Bochum erneut die Berufsbildungsmesse im RuhrCongress statt. Mit dabei wie auch schon im letzten Jahr ist die Bundeswehr. Die Linke kritisiert das – vor allem angesichts der miserablen Lage auf dem Ausbildungsmarkt. Dazu erklärt Spitzenkandidatin der Linkspartei für die Kommunalwahl Anna-Lena Orlowski: „Die Zahlen der Arbeitsagentur zur Ausbildungssituation in Bochum sind mehr als schlecht. Anfang August meldete sie 1.248 unversorgte BewerberInnen. Nicht mitgerechnet sind darin Ausbildungswillige, die mit schulischen Weiterbildungen die Wartezeit überbrücken. Es sind viel zu wenig Ausbildungsplätze vorhanden. Für schädlich halten wir es, wenn auf einer Berufsbildungsmesse, die vom Jugendamt der Stadt Bochum mitorganisiert wird, die Bundeswehr mit einem riesigen Stand vertreten ist. Mit Eventcharakter und Hochglanzbroschüren wird um Nachwuchs für die Bundeswehr geworben. Angesichts der Ausbildungsplatzmisere hält Die Linke solche Werbemaßnahmen für zynisch.
Die Bundeswehr wirbt für Ausbildungsplätze, die gegebenenfalls mit Auslandseinsätzen verbunden sind. Für mich ist es nicht hinnehmbar, dass über Veranstaltungen, die von der Stadt mitorganisiert werden, die Akzeptanz für weltweite Kriegseinsätze erhöht werden soll. Über 70% der Bevölkerung lehnen diese Einsätze ab. Mit militärischen Mitteln lassen sich politische und soziale Konflikte nicht lösen. Die Linke lehnt es daher ganz entschieden ab, dass sich die Bundeswehr auf der Bochumer Berufsbildungsmesse präsentieren und auf Nachwuchsfang gehen kann.
Die Linke tritt gemeinsam mit den Gewerkschaften für eine Ausbildungsplatzumlage ein. Statt wirkungsloser Versprechen bedarf es endlich bindender Gesetze. Alle Betriebe, die sich nicht an der Ausbildung junger Menschen beteiligen, sollen in einen Fonds einzahlen. Wer ausbildet, erhält hieraus Unterstützung. Die Linke kämpft für das Recht aller Jugendlichen auf eine qualifizierte Berufsausbildung.”