Mittwoch 31.12.08, 11:30 Uhr

Neonazis planen Sylvester-Konzert in Bochum


Die antifaschistische Union Dortmund schreibt in einer Presseerklärung: „Für den Sylvester-Mittwoch, den 31. Dezember 2008, planen Dortmunder Neonazis ein RechtsRock-Konzert in Bochum. Für dieses Konzert wird nur intern durch Rundbriefe und gesicherte Foren mobilisiert. Der genaue Veranstaltungsort ist bereits bekannt: Das Vereinsheim des SV Germania Bochum-West in der Pestalozzistr. 23 in Bochum. [Anmerkung der Redaktion: Das ist neben dem Thealozzi]  In Gesprächen mit der Vermieterin, Else Pommerin, haben AntifaschistInnen dieser ausführlich dargelegt, um was für eine Veranstaltung es sich bei dem morgigen Konzert handelt. Die Vermieterin zeigte sich jedoch uneinsichtig und war nicht bereit den Mietvertrag zu kündigen, obwohl ihr bekannt war, dass Neonazis diese Party organisieren. Angemeldet wurde das Vereinsheim diesmal von dem Neonazi Björn Benjamin Thom. Als Organisator zeichnet sich ein anderer Dortmunder Neonazi verantwortlich: Alexander Deptolla, der bereits hinlänglich als Veranstalter von RechtsRock-Konzerten bekannt ist. So veranstaltete er am 04.10.2008 ein Neonazikonzert mit rund 100 Teilnehmern im Do-Spähenfelde und kann auch höchst wahrscheinlich für das Neonazikonzert am 13.12.2008 in Do-Germania mit ca. 80 Teilnehmern als Verantwortlicher ausgemacht werden. Oft werden in der Neonaziszene einschlägig bekannte Bands wie die NS-Hardcore-Bands „Eternal Bleeding“ (Ostdeutschland) und „Civil Disorder“ (Magdeburg) dafür angefragt. Zum einen dienen diese Konzerte der Szene als Instrument, um Jugendliche an die Szene heranzuführen, zum anderen sind sie für aktive Neonazis ein wichtiger Teil der „Erlebniswelt Rechtsextremismus“. Zudem werden durch die Einnahmen die neonazistischen Aktivitäten im Ruhrgebiet massiv finanziell unterstützt. Sämtliche Einnahmen durch diese Konzerte kommen beispielsweise der neonazistischen Gruppierung „Nationaler Widerstand Dortmund“ zu Gute. Der Eintrittspreis liegt bei ca. 10€. Hinzukommen die Getränkepreise, die bei ca. 1€ liegen und der Verkauf von Merchandise-Produkten. Bei den zu erwartenden 150-200 Neonazis aus ganz Nordrhein-Westfalen liegt der Umsatz allein bei diesem RechtsRock-Konzert bei geschätzten 3000€. Das erwirtschaftete Geld wird dann von den Dortmunder Neonazis für die Produktion von Propagandamaterial unter anderem für ihren europaweiten Neonaziaufmarsch zum Antikriegstag, am 5. September 2009, genutzt werden. Um dies zu verhindern, liegt es nun an örtlichen und regionalen Kräften genügend Druck aufzubauen, um die verantwortliche Vermieterin dazu zu bewegen, den Mietvertrag zu kündigen. Das Vereinsheim gehört zu dem Sportverein Germania Bochum-West. Da nach unserem Kenntnisstand allerdings schon mehrere von Deptolla organisierte Konzerte dort störungsfrei stattgefunden haben, kann man offene Sympathien zur Neonaziszene, mindestens aber billigende Ignoranz seitens der Vermieterin, nicht von der Hand weisen. So muss die Frage gestellt werden, ob neonazistische Veranstaltungen von dem Verein aktiv unterstützt werden. Während die Dortmunder Polizeiführung beispielsweise am 04.11.2008 ihrem Ruf, neonazistische Veranstaltungen zu dulden, wieder alle Ehre machte, indem sie das ebenfalls von Deptolla organisierte Konzert stattfinden ließ, ist zu hoffen, dass sich in Bochum Stadt und Polizei bemühen werden, eine Absage des Konzerts zu erreichen.“