Sonntag 16.11.08, 17:00 Uhr

Volkstrauertag 2008: nichts gelernt


vtt2008.jpgThomas Wessel, Pfarrer der Christuskirche hat darauf hingewiesen, dass auch in diesem Jahr ein Kranz vom „Verband Deutscher Soldaten“ am Mahnmal „Trauernde Mutter“ neben der Pauluskirche an der Grabenstraße niedergelegt wurde (Foto). Im vergangenen Jahr hatten die Ruhr Nachrichten über die von der Kriegsgräberfürsorge gemeinsam mit der Stadt Bochum verantwortete Kranzniederlegung am Volkstrauertag berichtet: »2004 hatte das Verteidigungsministerium per Erlass für Bundeswehr und Reservistenverband eine Kontaktsperre mit dem Verband deutscher Soldaten verhängt. Grund war die Veröffentlichung von Texten aus dem rechtsextremen Spektrum in seinem Publikationsorgan ‚Soldat im Volk‘. – „Außerdem dürfen die Mitglieder dieses Verbandes nicht offiziell auftreten‘, erläutert Thomas Breuer, Beauftragter der Bundeswehr für die Stadt Bochum. Der Kranz in Bochum stammt aber nicht vom Bundesverband, sondern vom NRW-Landesverband, der unmittelbar nach dem Verhängen der Kontaktsperre aus dem Bundesverband ausgetreten war und das Verbandsblatt gekündigt hatte. ‚Wir waren immer als eingetragener Verein unabhängig“, betont Norbert Günther vom VdS in NRW e.V. die strikte Abgrenzung. Die vom Justizministerium versprochene Aufhebung der Kontaktsperre hat der NRW-Landesverband aber noch nicht erreicht. Und der Kreisverband Bochum der Deutschen Kriegsgräberfürsorge duldet den Kranz des Verbandes seit Jahren. ‚Da er den VDS-NRW nicht offiziell ausgeschlossen hat, sahen auch wir keinen Anlass‘, erläutert Reinhard Krakow vom städtischen Kulturbüro, der die Volkstrauertagveranstaltung in Absprache mit Dr. Konrad organisiert hatte.“«