Samstag 25.10.08, 19:29 Uhr

Gruselig


blockade-25-10.jpgEtwa 150 Nazis sind heute durch Bochum gezogen. Dies sollte der Höhepunkt einer Kampagne der NPD-NRW zum Thema „Ausländerstopp“ sein. Mehrere Hundertschaften der Polizei hinderten die Bevölkerung daran, sich den Nazis in den Weg zu stellen. Es gab nur drei kleinere Sitzblockaden, mit der der Nazi-Aufmarsch kurzfristig zum Stillstand gebracht wurde. Zuvor war ein von der Antifaschistischen Jugend organisierter Demonstrationszug mit ca. 500 TeilnehmerInnen durch die Innenstadt gezogen. Gleichzeitig waren ca. 2.500 Menschen dem Aufruf eines großen Bündnisses gefolgt und demonstrierten auf dem Dr.-Ruer-Platz gegen die Nazis. Der Kölner DGB-Vorsitzende Uellenberg van Dawen kritisierte dabei den Bochumer Polizeipräsidenten, weil er nicht wie kürzlich sein Kölner Kollege dafür gesorgt hat, dass der Nazi-Aufmarsch verboten wurde. Er machte deutlich, dass er Blockaden für gerechtfertigt hält, wenn sie friedlich verlaufen. Völlig unabgesprochen mit den Bündnis, das die Kundgebung organisiert hatte, griff sich dann die stellvertretende DGB-Landesvorsitzende Birgit Beier (CDU) das Mikrofon und forderte die KundgebungsteilnehmerInnen auf, in der Innenstadt zu bleiben und sich nicht den Nazis entgegen zu stellen. Trotzdem gingen mehr als 1.000 DemonstrantInnen Richtung Nazi-Route. Ein riesiges Polizeiaufgebot versperrte ihnen den Weg. Einigen Hundert von ihnen gelang es, auf den Platz vor das Schauspielhaus zu kommen. Sie empfingen die Nazis mit Schmährufen und Pfiffen. Aus den Lautsprechern auf dem Balkon des Theaters übertönte Musik und die Rezitation des Aufrufes die Sprüche der Nazi-Demo. Die Nazi-Redner einer Zwischenkundgebung auf der Königsalle waren kaum zu verstehen und sie regten sich entsprechend auf. Das Fazit vieler Menschen für diesen 25. Oktober: Polizeipräsident, Birgit Beier & die Nazis, das ist einfach gruselig.