Mit Streiks begleiten Bankangestellte aus Bochum und Herne die am Dienstag (16.9.) in Köln stattfindende vierte und entscheidende Tarifverhandlung für die 250.000 Beschäftigten des privaten und öffentlichen Bankgewerbes. Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (verdi) ruft die Bankangestellten von Commerzbank, Dresdner Bank, Deutsche Bank und SEB Bank diesmal zu einem zweitägigen Streik auf. „Nur wenn es am Dienstag einen akzeptablen Abschluss gibt, gehen die Banker am Mittwoch wieder an ihre Arbeitsplätze – aber nur dann“, sagte Klaus Holz-Skibinski, bei ver.di zuständig für Finanzdienstleistungen. Die Gewerkschaft rechnet damit, dass als Folge des Streiks Geschäftsstellen geschlossen bleiben oder nur mit Notbesetzungen betrieben werden. Klaus Holz-Skibinski kritisiert:“ Einige Führungskräfte spielen mit der Angst und Verunsicherung der Beschäftigten und üben erheblichen Druck auf die Mitarbeiter aus. Derartige Maßnahmen sind strafbar. Die Teilnahme am Streik ist ein verbrieftes demokratisches Recht.“
Die Bankarbeitgeber boten bei der dritten gescheiterten Verhandlungsrunde Ende Juli eine Gehaltserhöhung unterhalb der Inflationsrate an und machten ihr Angebot von der Erfüllung von Vorbedingungen abhängig. Sie verlangen eine weitere Flexibilisierung fester Einkommensbestandteile und regelmäßige Samstagsarbeit. Gleichzeitig verweigern sie Regelungen zum Kündigungs- und Gesundheitsschutz.
Nach Angaben der Gewerkschaft werden die Beschäftigten die Streikmaßnahme auch nutzen, um gegen den geplanten Personalabbau im Zuge der Bankenfusionen zu protestieren.
Über 100 Streikende werden am 16. September um 9.15 Uhr von Bochum (ZOB Hbf. Unterführung Wittener Str.) zur zentralen NRW-Kundgebung vor dem Verhandlungslokal nach Köln fahren. Ver.di rechnet landesweit mit mehreren Tausend Streikteilnehmern.
Freitag 12.09.08, 17:00 Uhr