Freitag 27.06.08, 17:00 Uhr
Soziale Liste zur Rad-Profi-Meisterschaft in Bochum:

Geld für Radprofis aber kein kostenloses Konto für Arme


Die Soziale Liste schreibt: „Anlässlich der Deutschen Meisterschaft der Rad-Profis am kommenden Wochenende in Bochum erinnert die Soziale Liste Bochum daran, dass die Sparkasse Bochum mit einem Millionenaufwand den Profi-Radsport unterstützt, sich aber gleichzeitig weigert einkommensschwachen Bürgern ein kostenloses Giro-Konto zu ermöglichen. Aus Sicht der Sozialen Liste ist es mehr als fragwürdig, dass die Sparkasse mit einem Millionenaufwand den Profi-Radstall ‚Team Sparkasse‘ mit insgesamt 16 Athleten unterhält und einer der Hauptsponsoren der Profirennen am Wochenende ist. Vor dem Hintergrund der anhaltenden Diskussion um die Dopingfälle in dieser Sportart, der Belastungen der Sparkasse durch die sog. Bankenkrise sowie der Angriffe auf die wirtschaftliche Betätigung der Städte in NRW, stellt sich die Frage, ob es überhaupt Aufgabe von kommunalen Unternehmen ist, den Profisport mitzufinanzieren, oder ob ein Unternehmen wie die Sparkasse nicht vielmehr ausschließlich dem Gemeinwohl verpflichtet sein sollte.
Die Soziale Liste setzt sich seit Jahren dafür ein, dass die Bochumer Sparkasse einkommensschwachen Bürgern der Stadt ein kostenloses Girokonto zur Verfügung stellt. Wie notwendig dies ist, zeigt beispielsweise die Tatsache, das die Kosten für die Kontoführung in der sog. Regelsatzbildung bei Hartz VI überhaupt nicht berücksichtigt sind und auch keine (kostenlose) Barauszahlung der Unterstützung möglich ist.
Aus Sicht der Sozialen Liste würde es die Glaubwürdigkeit und das soziale Ansehen der Sparkasse deutlich erhöhen, wenn das kostenlose Girokonto für arme Bochumer Bürger jetzt geschaffen würde.
PS.: Die Soziale Liste wendet sich nicht gegen die Austragung der Meisterschaften in Bochum oder den Freizeit- und Amateursport. Ihre Kritik richtet sich ausschließlich gegen das Verhalten des Vorstandes der Sparkasse Bochum.“