Montag 18.02.08, 10:00 Uhr

DGB: 6.000 BesucherInnen im Zug der Erinnerung


„Die Resonanz auf den ‚Zug der Erinnerung‘ hat unsere optimistischen Erwartungen weit übertroffen“, lautet das Resümee des DGB Regionalvorsitzenden Ruhr-Mark Michael Hermund über den dreitägigen Aufenthalt des Ausstellungszuges. Hierin war an die Deportation von Millionen Menschen durch die Reichsbahn in die Konzentrationslager erinnert worden. „Mehr als 6.000 Besucher“, so Michael Hermund, „nahmen zum Teil erhebliche Wartezeit in Kauf, um sich zu informieren. Am letzten Tag konnte die Ausstellung erst 2 Stunden später als geplant geschlossen werden. Fotos. Besonders erfreulich finde ich, dass 75 Klassen und Jugendgruppe das Angebot genutzt haben, sich mit dieser eindringlichen Darstellung des Massenmordes im Faschismus auseinander zu setzen. Denn eigentlich erreicht diese Deportation und Ermordung von Millionen von Menschen eine Dimension, die unser Vorstellungsvermögen sprengt. Die Ausstellung schafft es, die Zuschauer mit der Schilderung von Einzelschicksalen ‚abzuholen‘ und damit eine Annäherung an das Unfassbare zu erreichen.
Niemand von uns hat heute Verständnis dafür, dass das Management der Deutschen Bahn sich weigert, diese Form von Aufklärung über die Beteiligung der Bahn am Massenmord zu unterstützen. Es ist für die Bahn beschämend, wenn sie jetzt noch einmal an diesem Verbrechen Geld verdienen will. Wir fordern die Bahn auf, den Zug der Erinnerung zu unterstützen und ihn kostenfrei die Gleise und die Bahnhöfe nutzen zu lassen.“Simone Dreyer, Jugendbildungsreferentin des DGB, berichtet von vielen positiven Rückmeldungen, die sie von den Jugendlichen bekommen hat: „Es hat sich auf jeden Fall auch bewährt, dass wir den Lehrerinnen und Lehrer schon im Vorfeld der Ausstellung Material und Informationsveranstaltungen angeboten haben. Man merkte den Schulklassen an, wenn sie sich im Unterricht auf den Besuch im Zug vorbereitet hatten.“
„Der Erfolg dieser drei Tage“, so Michael Hermund, „basiert sicherlich auch auf der guten Zusammenarbeit mit den Einrichtungen der Stadt Bochum und den vielen Gruppen und Organisationen, die ein beachtliches Begleitprogramm organisiert haben.“ Diese Veranstaltungen werden in den nächsten drei Wochen weiterlaufen.
Als nächstes lädt das Bochumer Bündnis gegen Rechts zusammen mit der DGB-Jugend zu einer Informationsveranstaltung über die neue ultra rechte Sammlungsbewegung „Pro NRW“ ein. Referent ist Markus Nöthen von der DGB Jugend Köln. In Köln sitzt diese Organisation bereits im Stadtrat. Sie versucht nun zur nächsten Kommunal- und Landtagswahl NRW-weit anzutreten. Die Erfahrungen aus Köln sollen eine Anregung sein, wie eine Ausbreitung dieser Organisation verhindert werden kann. Die Veranstaltung beginnt am Dienstag, dem 19. Februar um 19.00 im Gemeindesaal der Christuskirche, Westring 26 b.