Sonntag 27.01.08, 18:15 Uhr

Linke Liste: Linker Kantersieg bei Wahlen zum Studierendenparlament


Die Linke Liste schreibt: »Bei den Wahlen zum Studierendenparlament (SP) 2008 wurde die Linke Liste mit sieben Sitzen stärkste Liste. Wir bedanken uns bei allen unseren Wählerinnen und Wählern! Die anderen linken Gruppen schnitten ebenfalls sehr gut ab. Die alternative Liste erreichte ebenfalls sieben, die Grüne Hochschulgruppe (GHG) fünf, die Liste Schöner Wohnen in Bochum (SWIB) zwei Sitze. Damit haben die linken Gruppen in dem 35-köpfigen Parlament mit 21 Sitzen eine komfortable Mehrheit. Die Wahlbeteiligung, die 2003 mit mageren 7,5 Prozent einen traurigen Tiefpunkt erreichte, machte nach Steigerungen in den letzten vier Jahren noch einmal einen deutlichen Satz nach oben: Von zuletzt 13,6 Prozent konnte sie sich auf nunmehr 17,5 Prozent verbessern. Dies zeichnete sich schon früh in der Wahlwoche ab und sorgte für Spekulationen bei den antretenden Listen. Kaum jemand konnte sich vorstellen, dass die Linke bei gestiegener Wahlbeteiligung ihre starke Position an der Uni würden halten können. Doch die Linke Liste konnte ihre absolute Stimmenzahl sogar deutlich steigern: Von 803 im Vorjahr auf 989. Die alternative Liste kam von 671 auf stolze 975 Stimmen und wurde damit zweitstärkste Liste. Den deutlichsten Stimmenzuwachs verzeichnete jedoch die Grüne Hochschulgruppe: Mit 827 Stimmen verdoppelte sie beinahe ihr Ergebnis von 2007 (436). Unsere ehemalige Koalitionspartnerin, die Liste Schöner Wohnen in Bochum (SWIB), steigerte sich von 205 auf 283 Stimmen.
Große Verlierer der Wahl sind die drei parteinahen Gruppen, die zuletzt den AStA stellten. Während die Liberale Hochschulgruppe (LHG) dank eines guten Ergebnisses im Gebäude NC (220 Stimmen) ihre drei Sitze halten konnte, brachen die Jusos, die im letzten Jahr 10 Sitze im SP erringen konnten, geradezu dramatisch ein – auf nunmehr 4 Sitze. Der CDU/CSU-nahe Ring Christlich-Demokratischer Studenten (RCDS) konnte selbst sein schlechtes Ergebnis von 2007 nicht halten: Weil er in seinem traditionell stärksten Gebäude GC (Jura, Wiwi, Sowi) 121 Stimmen gegenüber dem Vorjahr verlor, sackte er von 5 auf 4 Sitze ab. Insgesamt verloren die Koalitionslisten damit in nur einem Jahr sieben Sitze (von 18 auf 11). Grund dafür dürften nicht nur die hohen Verluste durch die Mensaparty gewesen sein, die den AStA an den Rand der Zahlungsunfähigkeit brachten. Die Jusos dürften auch dafür abgestraft worden sein, dass sie 2007 dem Rechtsausleger RCDS nach über 30 Jahren zum ersten Mal wieder in den AStA verhalfen.
Mit viel Spannung wurde das Ergebnis der kleineren Listen erwartet. Noch nie waren in der Vergangenheit so viele neue Listen zu den SP-Wahlen angetreten. Die Gruppe „SDS. Die Linke“ (Ableger der Partei Die Linke) verfehlte mit 84 Stimmen deutlich einen Parlamentssitz. Gar keine Chance hatte die Gruppe YES (21 Stimmen). Die vor allem in der IB-Urne starke „Liste der Herzen“ erreichte hingegen einen der begehrten Plätze im SP (258 Stimmen). Im Studierendenparlament ebenfalls vertreten sein werden die Gruppen „Der schwarze Ritter ist unbesiegbar“ (196 Stimmen, 1 Sitz) und die im NC-Gebäude starken „RUBTULPEN“ (141 Stimmen, 1 Sitz).
Die Linke Liste wird Dienstag auf ihrem Listentreffen entscheiden, mit welchen Listen Gespräche über eine mögliche AStA-Koalition geführt werden. Die Gespräche sollen bereits in der kommenden Woche aufgenommen werden, um möglichst rasch einen neuen AStA zu bilden, der die derzeit dringendste Aufgabe in Angriff nimmt: die Konsolidierung des aus den Fugen geratenden Haushalts.«