Freitag 30.11.07, 14:00 Uhr

DGB: „Mogelpackung beim Rückgang der Arbeitslosigkeit bei Älteren“


Der DGB Ruhr-Mark schreibt: »„Der Arbeitsmarkt in Bochum ist weiter im Aufwind. Das macht die niedrigste Arbeitslosigkeit seit zehn Jahren mehr als deutlich“, sagte heute der DGB Regionsvorsitzende Michael Hermund: „Die glänzenden Konjunkturdaten der vergangenen Monate bescheren dem Arbeitsmarkt im November den besten Wert seit Jahren. Leider bildet die Statistik nur einen Teil der Wirklichkeit ab. Angesichts eines steigenden Fachkräftebedarfs sind die Unternehmen gefordert, auch älteren Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern mit ihrem Erfahrungswissen und Können eine Chance zu geben.“
„Niemand darf die Augen davor verschließen, dass ältere Arbeitslose nach wie vor schlechte Beschäftigungsaussichten haben. Nur den Rückgang und die Dauer der Arbeitslosigkeit von Älteren vor einer erneuten Erwerbstätigkeit zu messen, spiegelt doch nicht die ganze Realität wider. Die entscheidende Frage ist: Wo bleiben denn ältere Arbeitslose, wenn sie sich aus der Arbeitslosigkeit abmelden? Genau diese Zahlen bleiben aber ernüchternd. Denn nur rund ein Drittel aller älteren Arbeitslosen findet wirklich eine neue Arbeit und meldet sich aus diesem Grund aus Arbeitslosigkeit ab“, so Hermund.
Von den bundesweit insgesamt 140.000 Abgängen aus der Arbeitslosigkeit im November 2007 in den Altersgruppen ab 50 gingen nur 36.000 in Erwerbstätigkeit. Über 72.000 Menschen gelangten in „Nichterwerbstätigkeit“ (unter anderem in Rente). Statistisch erfasst werden diese Menschen dann aber nicht mehr. In Bochum sind 395 ältere Menschen in „Nichterwerbstätigkeit“ gegangen. Bei einem Rückgang der Arbeitslosigkeit um 822. Aktuell sind noch 4.895 Ältere arbeitslos.
„Das ist aber kein wirklicher Abbau von Arbeitslosigkeit. Diese Menschen nehmen jede Alternative wie Rente mit Abschlägen in Kauf, um gar nicht erst in Hartz IV zu gelangen. Deshalb bleibt entscheidend, ob ein Arbeitsloser wirklich eine neue Arbeitsstelle findet oder ob er aus anderen Gründen aus der Arbeitslosenstatistik fällt“, so Hermund.«