Freitag 16.11.07, 12:45 Uhr

DGB fordert mehr Geld für Arme


Angesichts der Welle von Preiserhöhungen erneuert der DGB seine Forderung nach Erhöhung des Arbeitslosengeldes II von 347 € auf 420 €. „Vor allem die Güter des täglichen Bedarfs werden immer teurer. Das trifft vor allem ärmere Bevölkerungsschichten, insbesondere Hartz-IV-Empfänger“, so DGB Regionsvorsitzender Michael Hermund. „Die Welle von Preiserhöhungen verschärft die soziale Ungleichheit in diesem Land.“ In diesem Zusammenhang verweist Hermund darauf, dass sich die Bundestagsabgeordneten in dieser Woche eine Erhöhung der Diäten um zehn Prozent genehmigt haben. „Nichts gegen eine Angleichung, wenn sie denn nötig ist – aber die `Volksvertreter`sollen darüber die nicht vergessen, die täglich mit jedem Cent rechnen müssen.“
Eine Untersuchung der Universität Freiburg im Auftrag der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung zeigt: Der tägliche Einkauf der Haushalte mit geringerem Einkommen ist mit 4,5 Prozent höheren Ausgaben belastet, liegt also weit über der offiziellen Inflationsrate. Ursache ist vor allem die massive Teuerung beim Grundbedarf, zum Beispiel bei Brot und Milch. „Wenn jetzt auch noch die Spielzeughersteller mit höheren Preisen drohen“, so Hermund, „dann wird es wohl unter manchem Weihnachtsbaum finster aussehen.“
In den aktuellen Zahlen des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung sieht der DGB ein weiteres Indiz dafür, dass der so genannte Aufschwung an den Arbeitnehmern und Arbeitslosen vorbei geht.
Hermund: „Aus den Zahlen geht hervor, dass vor allem die Vermögensverteilung auf eine immer schiefere Ebene gerät. So verfügen 20 Prozent der Deutschen über 80 Prozent des Vermögens.“ Die neuen Zahlen machten sofortige Maßnahmen der Politik erforderlich, um die ungerechte Verteilung zu stoppen und soziale Verwerfungen zu verhindern.