Freitag 03.08.07, 16:15 Uhr

DGB: Nicht im Urlaub, sondern im Betrieb muss mehr weitergebildet werden


Der DGB Ruhr-Mark schreibt: »Zur Forderung des Deutschen Industrie- und Handelskammertags (DIHT), Arbeitnehmer sollten ihren Urlaub für berufliche Weiterbildung nutzen, erklärte der Vorsitzende der DGB Region Ruhr-Mark, Michael Hermund: „Urlaub soll der Erholung dienen steht im Gesetz. Weiterbildung gehört in den Betrieb. Schließlich profitieren auch die Unternehmen davon.
Die Forderung des DIHT geht an der Realität völlig vorbei, denn tatsächlich ist es so, dass die Beschäftigten heute schon mehr Freizeit als Arbeitszeit in ihre berufliche Weiterbildung stecken. Und übrigens auch ihr eigenes Geld. Im Schnitt etwa 500 € pro Jahr, wie das Bundesinstitut für Berufsbildung 2004 festgestellt hat. Nicht die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer haben hier Nachholbedarf, sondern die Unternehmen. Die investieren – auch im internationalen Vergleich – viel zu wenig in die Qualifizierung ihrer eigenen Beschäftigten. Zudem gibt es eine soziale Schieflage: Von Weiterbildung profitieren zumeist die Führungsebenen. Dort wo Weiterbildung am dringendsten notwendig wäre, nämlich bei den gering qualifizierten Beschäftigten, kommt kaum etwas an.
Ich fordere die Unternehmen auf, ihre Weiterbildungsanstrengungen zu erhöhen. Der Tarifvertrag zur Qualifizierung in der Metall- und Elektroindustrie in NRW ist ein guter Anfang.
Jetzt brauchen wir die Unternehmen, die die Zeichen der Zeit erkannt haben. Werben wir gemeinsam dafür, dass Unternehmen und Beschäftigte die vielen guten Bildungsmöglichkeiten nutzen, die es gerade in Nordrhein-Westfalen gibt. So gibt es das Arbeitnehmerweiterbildungsgesetz und den Bildungsscheck NRW, mit dem betriebliche Bildung auch finanziell gefördert wird.“«