Dienstag 24.07.07, 07:00 Uhr

DGB: Gleicher Lohn für Frauen


Eine neue Studie der EU-Kommission belegt: Um die Chancengleichheit von Frauen in der Arbeitswelt ist es in Deutschland schlecht bestellt. Diese Situation macht auch um Bochum keinen Bogen. Michael Hermund vom DGB dazu: „Es ist ein Skandal, dass Deutschland beim Lohnabstand zwischen Männern und Frauen einen traurigen `Spitzenplatz` in der EU einnimmt. Und auch bei der Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt sind Frauen benachteiligt.“
Während im Vergleich zum Vorjahr in Bochum die Arbeitslosigkeit der Männer um 17,5 Prozent zurück ging, war dies bei den Frauen lediglich 11,6 Prozent. Hermund: „Diese Entwicklung ist umso unverständlicher, als Frauen oft die bessere Ausbildung haben. Aber dies allein sichert ihnen keine Chancengleichheit auf dem Arbeitsmarkt.“
Laut EU-Studie liegen Fraueneinkommen in Deutschland um 22 bis 26 Prozent niedriger als Männereinkommen. Michael Hermund dazu: „Die Gewerkschaften haben zwar den Grundsatz gleicher Lohn für gleiche Arbeit erkämpft, das Problem ist, dass die Eingruppierung von Frauen nicht nach fairen Regeln erfolgt. Außerdem: Berufe, in denen vor allem Frauen arbeiten, werden generell schlechter entlohnt; eine Kassiererin verdient weniger als ein Lagerarbeiter, die Krankenschwester weniger als ein Polizist. Das sind Probleme, die die Gewerkschaften im Interesse der Frauen verstärkt aufgreifen müssen.“
Einen Ausweg sieht der DGB darin, Betriebsräte stärker für das Thema Lohndiskriminierung zu sensibilisieren und auf Schulungen die Einflussmöglichkeiten der Betriebsräte zu vermitteln. Hermund: „Eine Grundlage kann dabei das Allgemeine Gleichbehandlungsgesetz sein, das den Betriebsräten das Recht gibt, unter anderem gegen Lohndiskriminierung zu klagen.“