Dienstag 17.07.07, 14:00 Uhr

DGB: Hausgemachter Fachkräftemangel in der Region


Der DGB Ruhr-Mark schreibt: »In stetiger Regelmäßigkeit kommt das Thema Fachkräftemangel auf den Debattentisch. Aktuell vermischt mit dem Hinweis auf den demografischen Wandel, der sich aus überalternden Belegschaften ableitet. Nach aktuellen Berichten des Nürnberger Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB), dass die wissenschaftliche Aufarbeitung für die Agentur für Arbeit vornimmt besteht zumindest aktuell kein flächendeckender Fachkräftemangel. Die Arbeitsmarktexperten haben 13.500 Betriebe befragt und stellen fest, dass der Mangel an Fachkräften zwar „partiell“ auftreten könne, gesamtwirtschaftlich jedoch „kein gravierendes Problem“ sei.
Nach der Studie des Instituts hat sich die ungewollte Dauer von Stellenvakanzen im Jahr 2006 verglichen mit dem Vorjahr im Durchschnitt nur sehr geringfügig von 19 auf 21 Tage erhöht. Knapp ein Fünftel aller offenen Stellen waren im vergangenen Jahr schwer zu besetzten. Überdurchschnittlich Besetzungsprobleme verzeichneten lediglich Unternehmen in der Metall-, Elektro- und Fahrzeugindustrie. Hier allerdings, so die Wissenschaftler habe sich die Dauer der Suche nach Mitarbeitern von durchschnittlich 70 Tagen auf 56 Tage verringert.
„Es ist zu vermuten, dass es bei den aktuellen Klagen nicht immer darum geht, dass keine geeigneten Personen gefunden werden, sondern dass die Besetzung ganz schnell gehen soll und die Betriebe unter hohem Auftragsdruck stehen.“ so der DGB Regionsvorsitzende Michael Hermund „Es ist die Frage zu stellen, was die Unternehmen in der vergangenen Zeit unternommen haben, um den personellen Nachwuchs, zum Beispiel über die Ausbildung von jungen Menschen, zu sichern.“
Die sich abzeichnenden Veränderungen können nur gelöst werden, wenn jetzt junge Menschen in die Betriebe kommen und qualifiziert ausgebildet werden.
Weiterhin, so der DGB, gilt es schnellstmöglich die finanziellen Möglichkeiten der Agentur für Arbeit konsequent zur Qualifizierung und Weiterbildung von Arbeitslosen einzusetzen.
„Es ist nicht nach zu vollziehen wenn in der großen Politik darüber diskutiert wird, ob und wie Zuwanderung erleichtert werden kann, wenn die vorhandenen Potenziale und Möglichkeiten nicht ausgeschöpft und genutzt werden“, meint der DGB Vorsitzende.«