Die Tarifverhandlungen zwischen der Gewerkschaft ver.di und der Arbeiterwohlfahrt in NRW werden am morgigen Montag in Dortmund fortgesetzt. Begleitet wird die 6. Verhandlungsrunde von mehrstündigen Warnstreiks und Protestaktionen, an denen sich AWO Beschäftigte aus Einrichtungen in mehreren NRW-Städten u. a. auch in Bochum beteiligen werden. Von Aktionen betroffen sind unter anderem Kindertagesstätten, Altenheime und soziale Dienste des Wohlfahrtsverbandes.
„Mit ihrer Forderung nach massiven Gehaltsabsenkungen für einzelne Beschäftigtengruppen ist die AWO endgültig auf Konfliktkurs gegangen“, sagte ver.di Verhandlungsführerin Sylvia Bühler. „Erst Lohnkürzungen von sieben Prozent für Neueingestellte, jetzt Dumpinglöhne für pädagogische Kräfte und Pflegepersonal“. Wer so mit seinen Beschäftigten umspringe, dürfe sich nicht wundern, wenn der Ton rauer werde, warnte Bühler.
Hintergrund der Auseinandersetzung: Nachdem die AWO sämtliche Tarifverträge auf Bundesebene gekündigt hatte und Tarifgespräche über eine bundeseinheitliche Lösung Ende 2006 gescheitert waren, befinden sich die Beschäftigten der AWO seit dem 1. Januar 2007 in einem tariflosen Zustand. Seit März diesen Jahres verhandeln die Tarifparteien auf regionaler Ebene über einen neuen Reformtarifvertrag für die rund 27.000 Beschäftigten in NRW.
In den laufenden Tarifverhandlungen mit dem Wohlfahrtsverband fordert ver.di neben der Wiederherstellung der Tarifbindung auch Einkommenserhöhungen um 5,5 Prozent mit einer sozialen Komponente für die unteren Einkommen. Bestandteil der Lohnforderung ist auch eine Einmalzahlung von 300 Euro als Vorteilsregelung nur für ver.di Mitglieder.
Sonntag 08.07.07, 20:00 Uhr