Donnerstag 28.06.07, 22:00 Uhr

Neues über die Scheibe


Das Gerücht, dass RedakteurInnen der Bochumer WAZ die Scheibe im Nazi-Laden Goaliat eingeworfen haben (siehe Meldung vom 26.6.), ist bisher nicht erhärtet worden. ExpertInnen bezweifeln, dass die RedakteurInnen überhaupt soviel Energie besitzen. Vieles deutet darauf hin, dass die Junge Union (die jungen Wilden) starke Tatmotive aufweist. Für einige Geschäftsleute im Ehrenfeld steht dagegen ziemlich fest, dass der Besitzer selber die Scheibe demoliert hat. „Wer innerhalb so kurzer Zeit in der Nacht die Infrastruktur zur Verfügung hat, um einen Laden komplett auszuräumen, der muss vorbereitet gewesen sein. Wahrscheinlich kassiert er nun noch eine Versicherungsprämie und hat sogar eine blendende Pressearbeit für die ohnehin geplante Aufgabe des gescheiterten Geschäftes.“ Dass die Junge Union in Verdacht geraten ist, resultiert aus einer Presseerklärung, die die JU gestern veröffentlicht hat. Hierin fordert sie die Jusos auf, sich „von den Gewalttaten“ gegen den Laden „klar zu distanzieren“. Die WAZ hat dies sogar veröffentlicht. Siehe WAZ-Archiv. Die JU kann nun täglich eine andere der über 30 Gruppen, Initiativen, Parteien und Persönlichkeiten, die sich an den Protesten gegen den Nazi-Laden beteiligt haben, auffordern, sich auf das Schärfste von den Gewalttaten zu distanzieren. Für so eine Möglichkeit, in die Medien zu kommen, entglasen junge Wilde auch schon mal einen Laden.