Dienstag 26.06.07, 08:00 Uhr
Wer hat die Schaufensterscheibe des Nazi-Ladens Goaliat eingeworfen?

Führt die Spur in die WAZ-Redaktion?


In der Nacht auf Freitag ist die Schaufensterscheibe des Nazi-Ladens in der Oskar-Hoffmann-Straße eingeworfen worden (siehe Meldung „Nazi-Laden geschlossen“). Während Polizei, Ruhr-Nachrichten und Radio 98,5-Bochum nicht über Tatverdächtigte spekulieren, schreibt die WAZ: „Nachdem Kritik laut wurde, hatte sich das Ehrenfelder Bündnis „Bunt statt Braun“ gegründet, um über diese Hintergründe aufzuklären. Selbsterklärtes Ziel des Zusammenschluss war außerdem, den Laden zu schließen. Ob das Bündnis in das aktuelle Geschehen involviert ist, steht noch nicht fest.“ Der WAZ-Artikel im Wortlaut. Da die Verdächtigung des Bündnisses ziemlich abstrus ist, stellt sich die Frage, wovon mit dieser journalistischen Entgleisung abgelenkt werden soll. Die WAZ war schließlich von Anfang an auffällig darum bemüht, über die Hintergründe des Ladens aufzuklären (Indiz 1) und hat ausführlich über die Proteste, die zum Ziel hatten den Laden zu schließen, informiert (Indiz 2). Seit einigen Tagen war bekannt, dass der Laden nicht länger in der Oskar Hoffmann Straße bleiben wird. Ob tatsächlich RedakteurInnen der WAZ nun selber zu Steinen gegriffen haben, um sich ein Thema für das Sommerloch zu sichern, steht noch nicht fest. „Wir ermitteln in alle Richtungen“, erklärt Polizei-Sprecherin Ingrid Laun-Keller.